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# taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
> Die Liberalen der FDP covern die Pubertät der taz, der „Neger“ kann ruhig
> weg, und die Berliner Pleite ist irgendwie sympathisch.
Bild: Friedrich Küppersbusch über Kinski: „Arschloch auf Honorarbasis“.
taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergangenen Woche?
Friedrich Küppersbusch: Die „Fußwärmecreme für Sport und Freizeit“ bren…
wirklich tierisch. In den Augen.
Und was wird besser in dieser?
Ich fahr wieder ungedopt Rad.
Beim TV-Duell zwischen David McAllister und Stephan Weil hat sich kein
eindeutiger Sieger hervorgetan. Wer wird bei der Landtagswahl in
Niedersachsen das Rennen machen?
FDP, SPD und die Demokratie. Die Sozis werden Linkspartei und Piraten los,
die FDP Rösler oder seinen Fluch. Und alle zusammen die NPD. Das sind doch
schon mal Ergebnisse. Selbst McAllister kann noch gefahrlos ein, zwei
Wahlen gewinnen, bevor ihn der Fluch der Merkelmänner zerlegt. Stephan Weil
müsste bei einer Niederlage nicht mal Unfallflucht begehen. Erstens lag es
an Steinbrück, und zweitens kann sich niemand erinnern, dass er am
Unfallort war.
Christian Wulff und Bettina Wulff haben sich getrennt. Von wem wird in zwei
Jahren mehr geredet, von ihm oder von ihr?
Man staunt, dass die Union die SPD um Rudolf Scharping beneidet haben
sollte, doch nun hat sie auch einen. Das zu erwartende genderpolitische
Standardwerk „Männer, die sich runterschliefen“ möchte ich nicht lesen und
schaue lieber zum Alphatyp des Genres Medienloser: Berti Vogts. Über den
macht jeder einen dummen Witz, und bis heute ist er trotzdem der letzte
Nationaltrainer, der einen Titel gewann. Nicht dass Wulff oder Scharping
Märtyrer wären – Wulff vertrat modernere Positionen als Gauck, unter
Scharping hatte die SPD bessere Wahlergebnisse. Doch manche, die sie
überlebten, sind nicht minder erhaben flach. Steinbrück überlegt noch.
Peer Steinbrück, SPD-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, verliert
gegenüber Kanzlerin Merkel an Boden. Der falsche Spitzenkandidat?
Nein, er wollte Spitzenkandidat sein. Nicht Kanzler. Das hat er
hinbekommen.
Pola Kinski macht ihrem Vater Klaus Kinski Missbrauchsvorwürfe. Ist der
Heldenkult um seine Person vorbei?
Ich fand den schon immer doof. Im ARD-Archiv schimmelt ein Band, dass ich
mal zufällig sah: Kinski hatte eine der ersten Talkshows komplett ruiniert,
den Moderator zum Horst gemacht, alle Gäste in Peinlichkeit geschmort.
Abspann. Kinski dreht sich zum Moderator und fragt : Ich war gut, oder?
Vulgo: Arschloch auf Honorarbasis. Das reichte mir eigentlich schon vor den
aktuellen Anschuldigungen.
In den zukünftigen Auflagen der „Kleinen Hexe“ wird das Wort „Neger“
gestrichen. Wird die Welt damit besser?
Ich hätte da noch Anregungen zum „bitterbösen Friederich“ im
„Struwwelpeter“. Egal. Ich finde es kein Drama, so etwas zu ändern, wenn
man Kindern damit schwer erklärbare Verwirrung erspart.
Was kommt zuerst: die Demokratie in China oder der Berliner Flughafen?
Ich halte das für die Fortsetzung des „Sommermärchens“. Wir kriegen nix a…
die Reihe, sind unpünktlich und hoffen, dass uns griechische
Regierungsexperten beim Sparplan helfen. Sympathisch!
Mitten im Umfragetief von Steinbrück rückt Sigmar Gabriel mit der
Geschichte seines Nazi-Vaters heraus. Solidarisches Ablenkungsmanöver oder
Selbstinszenierung als potenzieller Nachfolgekandidat?
Kollege Bernd Ulrich schildert in der Zeit, dass es vier Treffen und
persönliche Annäherung brauchte, bis Gabriel die ekligen Karteikarten
seines Familientyrannen aus dem Keller holte. Ich weiß auch nicht, ob „der
mit dem Nazi-Vater“ eine wirksame Positionierung wäre für Gabriel gegen
Steinbrück – „der mit dem Vollschuss“. Auf jeden Fall ist es ein Argument
für ausdauernde Recherchen.
Die 2-Prozent-FDP erklärt sich für unverzichtbar. Sind die Liberalen
traumatisiert oder größenwahnsinnig?
Die FDP covert die Pubertät der taz. Zum Glück ist die Zeitung
wirtschaftlich erwachsen geworden. Doch diese Bettelkampagnen – „Wenn ihr
jetzt nicht Mitleid habt, bring ich mich um“ – waren auch deshalb
umstritten, weil zu wenig Selbstvertrauen darin mitschwang. Im Fernsehen
wäre die FDP der sidekick, darf mit aufs Sofa, wenn sonst kein Gast da ist,
kriegt auf die Fresse und sagt brav Danke.
Die katholische Kirche ist nicht in der Lage, die Aufarbeitung des
Missbrauchsskandals in die Hände anderer zu legen. Wie weiter?
Wie der geschasste Ermittler Pfeiffer sagt: Es gibt einen „Beauftragten für
Missbrauchsfragen“ bei der Bundesregierung, und der wäre nun am Zuge.
Und was machen die Borussen?
Nuri Sahin verzichtet laut Bild auf 2 Millionen jährlich, um wieder beim
BVB zu spielen. Peer Steinbrück ist erschüttert.
FRAGEN: CAK, MBN, JAK
13 Jan 2013
## AUTOREN
Friedrich Küppersbusch
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