| # taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch? | |
| > Die FDP steckt im Formatzwang, Steinbrück wird gewulfft und Gérard | |
| > Dépardieu hat für sich ein neues Geschäftsmodell entdeckt. | |
| Bild: Wetten, dass Sylvie und Rafael erstmal nicht wieder gemeinsam auftreten? … | |
| taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergangenen Woche? | |
| Friedrich Küppersbusch: Glückskeks von der Tankstelle, drin ein Zettel, wie | |
| dufte der neue Toyota sei. | |
| Und was wird besser in dieser? | |
| Backe mir die Dinger nächstes Jahr selber. | |
| In einer Forsa-Studie wünschen sich 74 Prozent der liberalen Wähler den | |
| Fraktionsvorsitzenden Rainer Brüderle zum FDP-Parteichef. Masochismus oder | |
| einfach nur gefährlich? | |
| Formatzwänge. Früher sang im Showteil ein ausgewiesen renommierter | |
| Künstler, heute besteht die Show aus den 19 anderen, die nichts können. Es | |
| ist ungerecht, die Unterhaltungsserie „FDP“ immer mit den Maßstäben | |
| politischer Parteien zu bewerten. Die FDP versucht, bis zur | |
| Niedersachsenwahl mit zwei Vorsitzenden durchzukommen, einem Praktikanten | |
| und einem Volksschauspieler. Zweimal 2,5 Prozent könnte ja reichen. | |
| Sylvie und Rafael van der Vaart haben sich getrennt. Welches Paar schlagen | |
| Sie als Ersatz für die beiden in der Boulevardpresse und auf dem Sofa bei | |
| „Wetten, dass ..?“ vor? | |
| Die beiden. Jetzt wird es interessant. | |
| „Wir sind so weit gegangen, wie wir konnten“, kommentierte ein Republikaner | |
| die Einigung im US-Haushaltsstreit: Steuererhöhungen nur für die richtig | |
| Reichen, dringende Sparmaßnahmen vertagt. Wie weit werden wir die | |
| Republikaner noch laufen sehen? | |
| Gar nicht. Sie sind die Igel, die schon da sein werden, wenn Hase Obama | |
| Ende Februar in der nächsten Zahlungsunfähigkeit ankommt. So sieht ein Land | |
| aus, das in guten Zeiten weder spart noch Profite abkassiert. Also wie | |
| Deutschland nach Merkel. | |
| Wladimir Putin hat Schauspieler Gérard Depardieu die russische | |
| Staatsbürgerschaft verliehen. Was hat der Präsident mit ihm vor? | |
| Ein Geschäftsmodel. Vielleicht können wir die FDP gegen Pussy Riot | |
| austauschen. | |
| Die Kanzlergehalts-Debatte, Angela Merkels Frauenbonus – Peer Steinbrück | |
| lässt sich von der Rolle des SPD-Kanzlerkandidaten nicht einschüchtern. Was | |
| sollte er unbedingt noch ansprechen? | |
| Steinbrück wird gewulfft. Das Sparkassendirektordings hatte man zwei Monate | |
| vorher Sigmar Gabriel geräuschlos durchgehen lassen, und ein Kompliment à | |
| la „Merkel ist zu schlecht bezahlt“ kann man auch einfach nur blöd finden. | |
| Es ist dieser Aasgeruch, den sich Medien gegenseitig zufächeln. Da hilft | |
| nur eins: Du musst zu langweilig zum Sterben sein. Das wäre bei der SPD | |
| Steinmeier, mit dem kleinen Makel – er ist nur fast so langweilig wie | |
| Merkel. Es ist wurscht. | |
| Wolfgang Thierse beschwerte sich, dass schwäbische Mitbürger „Wecken“ in | |
| Berliner Bäckereien ordern. Und worüber regen Sie sich sonst so auf? | |
| Die Berliner, allen voran Herr Thierse, haben sich auf den Kopf gestellt, | |
| weil sie unbedingt wieder Hauptstadt werden wollten – und jetzt, wo sie es | |
| sind, lamentieren sie vor sich hin. Bonn hat die beste Bilanz aller | |
| Hauptstädte in der deutschen Geschichte – so friedlich, so provinziell war | |
| sonst keine. Ein Anruf genügt, die machen das gerne wieder. | |
| Wollen Sie auch etwas zu Jakob Augstein sagen? | |
| Nein. „Die gesicherte Existenz Israels liegt im nationalen Interesse | |
| Deutschlands, ist somit Teil unserer Staatsräson.“ Einer der besten | |
| Merkel-Sätze, schließlich stammt er auch von SPD-Mann Rudolf Dreßler. | |
| Zuletzt wiederholte sie ihn vor der Knesset im Mai, und gleich reiste | |
| Bundesgauck hinterher, der vage Mut, und relativierte: „Das Wort von der | |
| Staatsräson könne Merkel noch in enorme Schwierigkeiten bringen“. | |
| „Staatsräson“ heißt: Die Bundesrepublik kann nur existieren, wenn Israel | |
| existiert. Deutschland hat Israel zu verteidigen wie sich selbst. Das ist | |
| ungeheuerlich, und zugleich ist es das Mindeste. Ich glaube nicht, dass wir | |
| uns darüber im Klaren sind, was es bedeutet. Keinesfalls taugt es dazu, | |
| dass Radaudichter und notorische Petzen ihr trübes Buchstabensüppchen drauf | |
| kochen, das doch nur aus den drei Nudeln e, g und o besteht. Je behutsamer, | |
| desto besser. | |
| Das französische Satiremagazin Charlie Hebdo hat Mohammeds Biografie in | |
| Comicform herausgegeben, viel Protest gab es deswegen jedoch nicht. Haben | |
| die Muslime jetzt mehr Humor? | |
| Sie könnten Mohammed noch als Tee oder Shampoo rausbringen, irgendwann wird | |
| der Marketingeffekt nachlassen. | |
| Und was machen die Borussen? | |
| Letztes Jahr hat Bundestrainer Löw den BVB-Linksverteidiger Schmelzer | |
| gedisst und sich allerdings entschuldigt. Seitdem spielt „Schmelle“ meist | |
| sensationell. Wir schicken Löw eine Liste. FRAGEN: JAK, MBM | |
| 7 Jan 2013 | |
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| Friedrich Küppersbusch | |
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