# taz.de -- Frauenfeindlicher Vorstoß im Iran: Ausreise nur mit Papas Segen | |
> Ein Initiative von Abgeordneten will die Ausreise von unverheirateten | |
> iranischen Frauen nur mit männlicher Zustimmung erlauben. Es geht um Ehre | |
> und Stolz – der Männer. | |
Bild: Allein Einkaufen geht noch als Frau im Iran. | |
TEHERAN dpa | Im Iran sollen ledige Frauen zwischen 18 und 40 Jahren nach | |
dem Willen konservativer Abgeordneter nur noch mit Erlaubnis der männlichen | |
Verwandtschaft ins Ausland reisen dürfen. Ein entsprechender Gesetzentwurf | |
sorgt nicht nur im Sicherheitsausschuss des Parlaments für Proteste. | |
Zunächst hatte es geheißen, der Vorstoß sei als „eine Initiative von | |
einigen Abgeordneten“ zu den Akten gelegt worden. Nun meldete die | |
Nachrichtenagentur Isna am Sonntag, der Entwurf solle wieder im Parlament | |
erörtert werden. | |
Die Initiative rief bei Frauenaktivistinnen und anderen Abgeordneten | |
Empörung hervor. Verheiratete Frauen brauchen eine notariell bestätigte | |
Erlaubnis des Ehemanns, um einen Pass zu erhalten und ausreisen zu können. | |
Die Erlaubnis ist dann für fünf Jahre gültig. | |
Ledige Frauen brauchten dies bis jetzt nicht. Laut Isna sieht der Entwurf | |
für nicht verheiratete Frauen darüber hinaus vor, dass eine solche | |
Bestätigung für jede Ausreise erforderlich ist. | |
Einer der Initiatoren des Entwurfs, Hossein Naghavi-Hosseini, nannte die | |
erhöhte Anzahl von ledigen iranischen Frauen, die in den Nachbarländern | |
angeblich als Prostituierte arbeiten, als Hauptgrund für die absolute | |
Notwendigkeit des neuen Gesetzes. „Ehre und Stolz unserer Männer erlaubt so | |
etwas nicht“, rechtfertigte der konservative Abgeordnete die Initiative. | |
20 Jan 2013 | |
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