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# taz.de -- Kommentar Deutsche Bahn: Wettbewerb? Bloß nicht!
> Die Intransparenz ist ein Wettbewerbsvorteil der Deuschen Bahn.
> Verkehrspolitisch ist das fatal. Deswegen ist es richtig, dass die EU das
> jetzt abschaffen will.
Bild: Auch im Winter: Bei Bahn bleiben Schiene und Netz vereint.
Auf den ersten Blick hat Bahnchef Grube in Brüssel einen Sieg errungen:
Sein Konzern darf das Schienennetz behalten. Tatsächlich aber stellt
Verkehrskommissar Siim Kallas die DB vor eine schmerzhafte Alternative:
Entweder sie errichtet eine Struktur, die die bisherige
Quersubventionierung innerhalb des Unternehmens unmöglich macht – oder die
DB darf nicht mehr jenseits der deutschen Grenzen fahren.
Absehbar ist, dass Angela Merkel auf Verzögerung setzt. Vor Kurzem war
Grube bei ihr und soll mit Rücktritt gedroht haben, falls sie die
EU-Absichten nicht blockiert. Tatsächlich verschwand das Thema erst einmal
von der Tagesordnung: Wut und Unruhe unter den Eisenbahnern, zu denen
einige hunderttausend Pensionäre zählen, kann Merkel im Wahljahr nicht
gebrauchen. Und wenn erst der Herbst da ist, sind die Pläne für längere
Zeit entschärft: Die Amtszeit der EU-Kommission endet 2014.
Worum geht es im Kern? Die DB bekommt jedes Jahr Milliarden Euro
Steuergelder für Ausbau und Pflege des Schienennetzes. Was sie damit macht,
ist intransparent. Viel Geld fließt in teure Fernstrecken, auf denen die DB
faktisch ein Monopol hat, während die übrigen Gleise immer maroder werden.
Zugleich ist anzunehmen, dass die DB die Trassengebühren zu einem
erheblichen Teil in andere Betriebsteile leitet und dadurch Konkurrenten
aussticht – auch im Ausland.
Diese Intransparenz ist der zentrale Wettbewerbsvorteil der DB. Den will
die EU abschaffen – und Grube unbedingt erhalten: Aus
betriebswirtschaftlicher Sicht verständlich, verkehrspolitisch fatal.
Welche gute Wirkung Transparenz beim Schienenbau hat, lässt sich am
Schweizer Bahnsystem beobachten. In Deutschland dagegen versucht eine
winzige Schar Beamter den DB-Verschleierungstaktikern hinterherzuhecheln.
30 Jan 2013
## AUTOREN
Annette Jensen
## TAGS
Deutsche Bahn
EU
Intransparenz
Deutsche Bahn
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