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# taz.de -- Staudammprojekt in Laos: Damm gegen Fische
> Laos baut in den fischreichsten Fluss der Welt ein Stauwerk – trotz des
> Protests von Nachbarländern. Das Projekt soll erst der Anfang sein.
Bild: Fang aus dem Mekong: Neue Staudämme könnten diesen Fischreichtum bedroh…
Umweltschützer kritisieren ein Staudamm-Projekt in Laos scharf, dessen
Bauarbeiten seit einigen Wochen im Fluss Mekong begonnen haben. Das Land
will mit mehreren solcher Staudämme zur „Batterie Südostasiens“ werden. In
der Region Xayaburi baut Laos ein Wasserkraftwerk, das in spätestens sechs
Jahren Strom liefern wird. Die Staumauer soll 830 Meter breit werden und 32
Meter hoch.
Marc Goichot, Leiter des „Living Mekong Programme“ des
Umweltschutzorganisation WWF, bezeichnet den Staudammbau als Katastrophe.
„Der Mekong ist das produktivste Fischreservat der Welt: Proteinquelle für
60 Millionen Menschen“, sagt Goichot.
Diese Produktivität verdanke der Fluss seinen Eigenheiten – der
Fließgeschwindigkeit, den Sedimenten, dem Wechsel zwischen Regen und
Trockenzeit. Wird der Damm gebaut, gerate alles durcheinander.
## Umweltprüfung oder Farce?
Die kommunistische Regierung des Landes verspricht sich von dem Bau
Fortschritt und Gewinne durch den Export von Strom. Laos ist eines der
ärmsten Länder der Welt. Mehr als ein Drittel der 6,5 Millionen Laoten sind
Analphabeten, 26 Prozent leben unterhalb der Armutsgrenze.
Seit Jahren debattiert die Kommission der Flussanrainer die laotischen
Pläne. China, Kambodscha, Thailand und Vietnam wollen, das alles so bleibt,
wie es ist am Fluss der Flüsse. Laos wollte dafür entschädigt werden. Das
Land verschob das Dammprojekt und sagte eine Prüfung der
Umweltverträglichkeit zu. Die liegt nun vor. Sie bescheinigt dem Projekt
allenfalls lokale Auswirkungen auf die Umwelt.
Die Umweltprüfung sei eine komplette Farce, kritisiert Marc Goichot. Ein
Schweizer Ingenieurbüro habe das Ergebnis geliefert, das von Laos bestellt
worden sei.
## „Ökologische Begleitmaßnahmen“
Im Oktober meldete der österreichische Konzern Andritz in einer
Börsenmitteilung, dass es die elektromechanische Ausrüstung für das
Laufkraftwerk Xayaburi liefert. Börsennotierte Konzerne sind verpflichtet,
solche Vertragsabschlüsse bekannt zu geben. Andritz wird acht
Kaplanturbinen liefern. Sie können so viel Strom produzieren wie ein
durchschnittliches Europäisches Atomkraftwerk.
Andritz teilt auf schriftliche Anfrage mit, das Staudammprojekt sei, „unter
Mitwirkung europäischer Experten von der laotischen Regierung auf Basis von
ökologischen und sozialen Begleitmaßnahmen detailliert festgelegt“.
Wie der Umweltschützer Marc Goichot versucht, das Staudamm-Projekt
aufzuhalten und warum sich viele Mekong-Anwohner auf die Staumauer freuen,
lesen Sie in der [1][sonntaz vom 23./24. Februar 2013]. Am Kiosk,
[2][eKiosk] oder gleich im [3][Wochenendabo].
23 Feb 2013
## LINKS
[1] http://bit.ly/gcsTy1
[2] http://bit.ly/ILRE6W
[3] http://bit.ly/LYGGQ8
## AUTOREN
Nick Reimer
## TAGS
Laos
Fische
Staudamm
China
Laos
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