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# taz.de -- Banken-Stresstest in den USA: Gut gepolstert für die Krise
> Kursstürze und hohe Arbeitslosenquote: Selbst unter wirtschaftlichen
> Extrembedingungen wären die US-Großbanken sicher, sagt die Notenbank Fed.
Bild: Gut gepolstert – wie die amerikanischen Banken.
WASHINGTON dpa | Die US-Großbanken sind für eine neuerliche Finanz- und
Wirtschaftskrise gewappnet. Das sagt zumindest die Notenbank Fed. Nach den
Ergebnissen ihres jüngsten Stresstests würden 17 der 18 wichtigsten
Institute des Landes einen massiven Abschwung überstehen. Einzig die
Geldreserven des Auto- und Hausfinanzierers Ally Financial rutschten im
angenommenen Krisenszenario unter die geforderte Schwelle.
Die Banken hätten ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber extremen
Wirtschaftsszenarien verbessert, erklärte die Fed am Donnerstag in
Washington. Sie stünden von ihrer Kapitalausstattung besser da als vor der
Finanzkrise, die im September 2008 zum Zusammenbruch der Investmentbank
Lehman Brothers und zu Notverkäufen anderer Finanzfirmen geführt hatte.
Bei dem jährlich wiederkehrenden Stresstest rechnet die Fed durch, was mit
den Rücklagen der Finanzfirmen passieren würde, wenn Märkte und
Realwirtschaft plötzlich einbrächen. Die Fed will dadurch sichergehen, dass
die Banken selbst im Extremfall genug Geld auf der hohen Kante haben, um
ihre Verpflichtungen zu erfüllen. In der Finanzkrise hatte der Staat
einspringen müssen.
In den vergangenen vier Jahren hätten sich Kapitalqualität und -quantität
deutlich verbessert, erklärte Fed-Direktor Daniel Tarullo. Dadurch seien
die Institute „selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten besser in der
Lage, die Verbraucher und Firmen mit Geld zu versorgen“. Beim Stresstest im
vergangenen Jahr waren noch 4 von 19 Banken durchgerauscht, unter anderem
die Citigroup.
## Schreckensszenario mit massiven Kurseinbrüchen
Die Fed baute in ihrem Stresstest ein wahres Schreckensszenario auf: Die
Aktienkurse brachen um mehr als die Hälfte ein, die Häuserpreise schmolzen
um gut 20 Prozent und die Arbeitslosenquote stieg in der Spitze auf 12,1
Prozent. Zum Vergleich: Momentan liegt die Arbeitslosigkeit in den USA bei
7,9 Prozent, Höchststand in der Rezession waren 9,9 Prozent. Der
Gesamtverlust, den die Banken unter den Testbedingungen binnen neun Monaten
wegstecken müssten, bezifferte die Fed auf 462 Milliarden Dollar (355 Mrd
Euro).
Der Stresstest ist Teil des Dodd-Frank Acts – jenem Gesetzespaket, dass die
Wall Street nach der Finanzkrise zügeln sollte. Auf Europas Banken dürfte
in diesem Jahr auch noch ein solcher Stresstest zukommen. Dessen Ausgang
dürfte vor dem Hintergrund der weiter schwelenden Schuldenkrise indes
spannender ausfallen als in den USA, wo insbesondere die Zahl der faulen
Eigenheim-Kredite abgenommen hat.
8 Mar 2013
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