# taz.de -- Gesetz über anonyme Geburt: In Not ohne Not ein Kind bekommen | |
> Schwangere sollen künftig ihre Kinder auch anonym gebären können. Das hat | |
> das Kabinett beschlossen. So sollen Frauen besser geschützt werden. | |
Bild: Eine Babyklappe bietet Anonymität – setzt aber voraus, dass die Schwan… | |
BERLIN taz | Am Mittwoch verabschiedete das Kabinett einen Gesetzentwurf | |
zur vertraulichen Geburt. Damit soll eine bundesweite rechtliche Grundlage | |
für Schwangere, die in Notsituationen gebären und anonym bleiben wollen, | |
geschaffen werden. | |
Gibt es keine andere Option, soll der Schwangeren von einer Beratungsstelle | |
die vertrauliche Geburt vorgeschlagen werden, sie kann dann unter Pseudonym | |
gebären. Ihre richtige Identität soll bei der Beratungsstelle hinterlegt | |
werden. Das Kind kann anschließend zur Adoption freigegeben werden. Es soll | |
ab dem Alter von 16 Jahren das Recht haben, die Identität seiner Mutter zu | |
erfahren. Diese kann dagegen Widerspruch einlegen. | |
Bislang können Mütter in einer Notlage ihr Neugeborenes in einer Babyklappe | |
ablegen. Das setzt voraus, dass die Schwangere privat entbunden hat. Dies | |
ist mit erheblichen Risiken für Mutter und Kind verbunden. Darüber hinaus | |
gibt es die Möglichkeit der anonymen Geburt, nach der das Kind zur Adoption | |
freigegeben wird. Hierfür gibt es bislang keine bundesweite Regelung. Das | |
hat zur Folge, dass sich alle Beteiligten in einer rechtlichen Grauzone | |
befinden. | |
Laut Bundesfamilienministerium, das den Gesetzentwurf erarbeitet hat, | |
sollen diese beiden Angebote bestehen bleiben. Ziel sei jedoch, die | |
vertrauliche Geburt als Vorzugsalternative zu etablieren. Das Deutsche | |
Jugendinstitut hatte mit einer Studie herausgefunden, dass ein dringender | |
Bedarf nach einer einheitlichen Rechtsgrundlage vorhanden sei. Die Regelung | |
soll ab Mai 2014 in Kraft treten. | |
13 Mar 2013 | |
## AUTOREN | |
Julia Janczyk | |
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