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# taz.de -- Lösung der Finanzkrise: Zypern spricht von Fortschritten
> Die Verhandlungen zwischen Zypern und der Geldgeber-Troika kommen voran,
> sagt Finanzminister Sarris. Er hofft auf eine Abstimmung noch am Samstag
> im Parlament.
Bild: Läuft? Läuft.
NIKOSIA ap | Die Regierung von Zypern hat sich am Samstag zuversichtlich
gezeigt, an diesem Wochenende alle Voraussetzungen für den Abschluss eines
internationalen Rettungspakets erfüllen zu können. In den Verhandlungen mit
der Troika aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem
Währungsfonds (IWF) habe es „wesentliche Fortschritte“ gegeben, sagte
Finanzminister Michalis Sarris am Samstag in Nikosia.
Es seien noch zwei oder drei Fragen zu den Banken zu klären, sagte Sarris.
Die noch ausstehenden Teile für einen Sanierungsplan könnten noch am
Samstagabend vom Parlament verabschiedet werden. Dabei geht es um eine
begrenzte Abgabe auf Bankguthaben, die den am Freitag beschlossenen
„Solidaritätsfonds“ so ergänzen soll, dass der von der EU geforderte
Eigenbeitrag Zyperns von 5,8 Milliarden Euro zustande kommt. Dann wollen
die Staaten der Eurogruppe und der IWF 10 Milliarden Euro für die Sanierung
der zyprischen Finanzen und des angeschlagenen Bankensystems bereitstellen.
Von der umstrittenen Zwangsabgabe soll nun nur noch weniger als ein Prozent
der Anleger betroffen sei, wie es der stellvertretende Vorsitzende der
Regierungspartei DISY, Averof Neophitou, sagte. Ein erster Plan der
Finanzminister der Euro-Staaten, der alle Bankguthaben belastet hätte,
wurde vom zyprischen Parlament am vergangenen Dienstag abgelehnt.
Neben der Troika müssen auch die Finanzminister der Eurogruppe dem
Alternativplan noch zustimmen. Diese könnten ebenfalls am Wochenende in
Brüssel zusammenkommen. Der zyprische Präsident Nikos Anatasiades will dann
ebenfalls nach Brüssel fliegen.
Am Freitagabend hatte das Parlament in Nikosia auch eine Restrukturierung
angeschlagener Banken beschlossen und Vorkehrungen getroffen, um im
Krisenfall den massenhaften Export von Kapital ins Ausland zu verhindern.
Eine teilweise Zwangssanierung der zyprischen Banken könnte nach
Einschätzung der Regierung den geforderten Eigenbeitrag von 5,8 Milliarden
auf etwa 3 Milliarden Euro verringern. Dabei geht es vor allem um eine
teilweise Schließung der Laiki-Bank, der zweitgrößten Bank des Landes, und
um die Umstrukturierung des Marktführers, der Bank of Cyprus. Beide sind in
den Sog der Griechenland-Krise geraten.
Die Europäische Zentralbank (EZB) will die finanzielle Notversorgung
Zyperns nur noch bis Montag bereitstellen. Dann sollen diese Überweisungen
gestoppt werden, falls es bis dahin kein internationales Rettungsprogramm
für den Euro-Staat gibt. Ohne die Mittel der EZB könnten die zyprischen
Banken am Dienstag zusammenbrechen. Dies würde Zypern in die
Zahlungsunfähigkeit und den möglichen Ausstieg aus der Eurozone führen.
23 Mar 2013
## TAGS
Zypern
Zwangsabgabe
Schwerpunkt Finanzkrise
EU
Troika
Banken
Zypern
Zypern
Euro-Krise
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