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# taz.de -- Nordkorea kappt Leitung in den Süden: Keine Lust auf Telefonate
> Nordkorea hat eine Telefonleitung nach Südkorea gekappt, die den
> Grenzverkehr von Militärangehörigen regelte. Nun stecken womöglich 900
> Südkoreaner fest.
Bild: Wenig los: Grenzübergang zwischen Nord- und Südkorea (Archivbild).
SEOUL ap/afp | Nordkorea hat die wichtigste militärische Telefonverbindung
nach Südkorea getrennt. Das teilte der nordkoreanische Chefdelegierte für
interkoreanische Militärgespräche am Mittwoch seinem südkoreanischen
Amtskollegen mit. In einer Situation, in der „jeden Moment ein Krieg
ausbrechen kann“, würden solche Kommunikationsmittel nicht mehr benötigt,
berichtete die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Der „heiße
Draht“ werde so lange unterbrochen bleiben, wie „die feindseligen und
anachronistischen Akte“ des Südens fortbestünden.
Über die Leitung wird der Grenzverkehr von Arbeitern geregelt, die täglich
zu einem von beiden Ländern gemeinsam betriebenen Industriekomplex im
nordkoreanischen Kaesong fahren. Nach Behördenangaben waren am Mittwoch
mehr als 900 Südkoreaner in Kaesong. Für die Arbeiter könnte die
Unterbrechung der Telefonleitung bedeuten, dass sie vorerst in Nordkorea
festsitzen.
Bei einer ähnlichen Aktion Nordkoreas im März 2009 mussten 80 Südkoreaner
einen Tag lang in Kaesong bleiben, bevor der Grenzverkehr wieder
aufgenommen wurde. Die Leitung blieb damals bis zum Ende eines gemeinsamen
Militärmanövers der USA und Südkoreas tot. Die Industrieanlage in Kaesong
ist das letzte verbliebene Zeichen einer Kooperation zwischen Nord- und
Südkorea. Sie wird mit Geld aus beiden Ländern betrieben.
Nordkorea hatte Mitte März bereits eine vom Roten Kreuz betriebene
Telefonleitung für Absprachen mit dem Süden unterbrochen und zudem mehrfach
mit militärischen Aktionen gedroht. Die Führung in Pjöngjang reagiert damit
auf die jüngsten US-Sanktionen und ein US-südkoreanisches Militärmanöver.
27 Mar 2013
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