Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Wahlen in Venezuela: Ein schwacher Kandidat
> Die Chavistas haben die Wahl gewonnen. Aber wer trotz eines riesigen
> Propagandapparates nur ein Prozent Vorsprung herausholt, hat etwas falsch
> gemacht.
Bild: Er hat die Wahl gewonnen, nicht Nicolás Maduro: Hugo Chávez.
In Venezuela haben die Chavistas haben ihr Wahlziel erreicht: Sie bleiben
an der Macht. Ob es dabei am Wahltag überall mit rechten Dingen zuging,
darüber werden sich Anhänger und Gegner des Chavismus in und außerhalb
Venezuelas streiten.
Fakt ist jedenfalls: Nicolás Maduro war der falsche Kandidat. Trotz des
riesigen chavistischen Propagandaapparates, bei dem Staatliches und
Parteiliches hemmungslos vermischt und eingesetzt wird, holte er nur 1,57
Prozent mehr holt als sein Kontrahent.
Für Maduro ist die Schonfrist denn auch schon vorbei, bevor sie überhaupt
begonnen hat. Das Amt übernimmt er angeschlagen. Dass er nicht das Charisma
von Hugo Chávez hat, kann Maduro niemand ankreiden. Aber für viele
Chavistas besitzt er auch weder das Format noch die Fähigkeit einen guten
Präsidenten abzugeben.
Das einzige Pfund Maduros ist seine Sozialisierung als Sozialist. Dass ihn
Chávez zu Lebzeiten als Nachfolger vorgeschlagen hatte, wird dem Einfluss
von Kubas Präsident Raúl Castro zugeschrieben.
Maduro wurde in den 80er-Jahren auf Kuba geschult. Der kubanischen Führung
gilt er schlicht als der verlässlichste Garant in der chavistischen
Führungsriege für die lebensnotwendigen Öllieferungen. Der ohnehin schon
große Einfluss Kubas in Venezuela wird weiter wachsen.
Venezuela ist in zwei politische Lager gespalten. Dass die Opposition das
Ergebnis der Auszählung nicht anerkennt und auf eine Neuauszählung pocht
ist ihr verbrieftes Recht. Maduro wird sie damit nicht aus dem Amt kegeln.
Die, die das tun werden, haben sich noch nicht öffentlich gezeigt.
15 Apr 2013
## AUTOREN
Jürgen Vogt
## TAGS
Venezuela
Nicolás Maduro
Hugo Chavez
Präsidentenwahl
Venezuela
Venezuela
Venezuela
Venezuela
Venezuela
Venezuela
Mindestlohn
## ARTIKEL ZUM THEMA
Debatte Venezuela: Der Rückhalt schrumpft
Die linke Regierung hat bei der Wahl noch einmal gesiegt. Sie verliert aber
in der Bevölkerung und bei ihren Bündnispartnern an Unterstützung.
Debatte Venezuela: Demokratie und Polarisierung
Die Berichterstattung der Presse nach der Wahl in Venezuela war falsch: Es
geht um die Zukunft eines demokratischen Landes im Wandel.
Präsidentschaftswahl in Venezuela: Wahlrat überprüft alle Stimmen
Kleiner Erfolg für Venezuelas Opposition. Das Ergebnis der Präsidentenwahl
soll komplett überprüft werden. Das kündigte die nationale Wahlbehörde an.
Wahl-Proteste in Venezuela: Mit Feuerwerk gegen die Opposition
Der unterlegene Henrique Capriles benennt erstmals konkrete
Unregelmäßigkeiten bei der Wahl in Venezuela. Die Opposition macht Lärm,
die „Chavistas“ feiern.
Nach Maduro-Wahlsieg in Venezuela: Proteste gegen Wahlergebnis
Die Opposition verlangt eine Neuzählung der Stimmen. Die USA unterstützt
sie Nicolás Maduro wehrt sich: Die Rechte wolle die Revolution töten. Das
Land ist tief gespalten.
Präsidentenwahl in Venezuela: Blaues Auge für Maduro
Hugo Chávez' Wunschnachfolger Nicolás Maduro gewinnt nur mit knapper
Mehrheit die Präsidentenwahl. Sein Gegner Capriles erkennt das Ergebnis
nicht an.
Wahlkampf in Venezuela: Vorwärts mit Versprechen
Wochenmärkte, höhere Löhne und mehr Wohnungen: Das verspricht der Kandidat
der Chávez-Partei, Nicolás Maduro. Seinen Konkurrenten, Henrique Capriles,
geht er hart an.
Venezuela vor der Wahl: Mindestlohn um 45 Prozent erhöht
Interimspräsident Nicolás Maduro hat kurz vor der Wahl eine gewaltige
Anhebung des Mindestlohns beschlossen. Derweil wurden die Grenzen
Venezuelas geschlossen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.