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# taz.de -- Hamburg-Tatort mit Wotan Wilke Möhring: Der einsame Milchtrinker
> Er hat eine Katze, einen besten Freund und keine Angst vor Autonomen. Im
> Hamburg- „Tatort“ spielt Wotan Wilke Möhring den neuen Kommissar.
Bild: Smarter Typ, der Wotan Wilke Möhring.
Wotan Wilke Möhring und Til Schweiger sind angeblich Kumpel. Nein, Sie
lesen gerade nicht versehentlich die Bunte und werden gleich auch nichts
über Sylvie van der Vaart erfahren. Es ist nur erwähnenswert, weil sowohl
Schweiger als auch Möhring in diesem Jahr als Hamburger „Tatort“-Kommissare
ihren Dienst beginnen.
Schweiger hat vor einigen Wochen als Nick Tschiller vorgelegt, diesen
Sonntag ist Möhring als Kommissar Thorsten Falke dran, in „Feuerteufel“
(Buch: Markus Busch; Regie: Özgür Yildrim).
Würden Tschiller und Falke beim Onlinedating mitmachen, wären sie eine
ziemliche Enttäuschung. Das Profil klingt sympathisch (sportlich,
couragiert, fest angestellt), doch in der Filmrealität wirken beide
unglaublich unumgänglich. Falke aber rennt weniger als Tschiller, hat
wenigstens eine hübsche Katze in seinem einsamen Leben und einen besten
Freund Jan (Sebastian Schipper), der ihn nun in Richtung Vaterschaft
verlässt.
Dabei könnte er ihn als Kollege so gut gebrauchen, denn im Fall einer Frau,
die bei einem Autobrand stirbt, kommt er nicht weiter. Obwohl er von
morgens bis abends Milch trinkt und sogar Linksautonome bittet, für ihn bei
der taz anzurufen, weil sie vielleicht mehr weiß. Als die Rückmeldung
kommt: „An der taz bin ich dran!“, hat Falke längst eine Helferin bekommen,
nämlich Katharina Lorenz (Petra Schmidt-Schaller), eine smarte Juristin im
legeren Pimkie-Look.
Falke und Lorenz sind sich ungefähr so sympathisch wie Remington Steele und
Laura Holt, man kann annehmen, dass sich ihre Beziehung in die gleiche
Richtung entwickelt.
Erstaunlich ist, dass man bei diesem „Tatort“ nie das Gefühl hat, neu in
ein Team eingeführt zu werden. Alles ist so solide konstruiert, dass einem
Ermittler, Büros und Haustiere wahnsinnig vertraut vorkommen. Kurzum:
Schauen Sie sich den „Feuerteufel“ an. Hier wird nichts neu erfunden, aber
gut unterhalten.
## Sonntag, 20.15 Uhr, ARD
28 Apr 2013
## AUTOREN
Natalie Tenberg
## TAGS
Tatort
Hamburg
TV-Krimi
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