Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kolumne Die Liebeserklärung: Stern des Südens
> Als Berliner bleibt einem nichts anderes übrig als mit glühender
> Verehrung auf Bayern München zu schauen. Wir haben ja nur Hertha, Diepgen
> und Flughafen-Wowi.
Bild: Wer ist schon Hoeneß, dem FC Bayern gehört die Liebe.
Schön hast du das gemacht. Nicht nur die besiegt, die unbesiegbar schienen;
sondern das schöner als jene, die die Schönheit erfunden zu haben glaubten.
Ja, du bist groß und böse, und du wirst von einem [1][großen, bösen
Wurstgesicht] regiert. Die Dortmunder müssen wir lieben, die haben
schließlich auch nicht schlecht gespielt gegen Real, sind moralisch sowieso
Weltspitze, und der Trainer hat seit Kurzem eine neue Frisur.
Aber erstens hat Liebenmüssen etwas von Straßenprostitution – jeder darf
einmal, hereinspaziert, wer hatte noch nicht. Und zweitens gibt es genau
zwei Arten, die Klappe aufzureißen. Einmal die, bei der hinterher nix
rumkommt außer noch mehr Klappe aufreißen, schlechte Körperhaltung in
schlechten Anzügen und Fremdschämen.
Kurz gesagt: Berlin, Diepgenwowi und Hertha BSC. Und dann gibt es dich.
Großes Maul, aber zweimal Weltpokal, Mario Götze, vier zu null.
Und Hoeneß?! Steuerhinterziehung, Heuchelei, moralischer Verfall. Ein
Glück, dass andere das Gesetz in der Hand haben, denn ich kann in dem Mann
nur das Würstchen erkennen, dass wir alle sind, wenn es ans Basteln der
Steuererklärung geht. Und er hat dieses Bayerische, Seehoferhafte, er wird
aus der Scheiße schon wieder herauskommen. Auf sicherlich unterhaltsame Art
und Weise.
Bin ich zu spät mit meiner Liebe? Als es gegen Barcelona ging, da waren die
Kneipen in Potsdam und Berlin, im Herzen des Bayernhassertums, plötzlich
voll mit deinen Verehrern. Das waren allerdings Leute, die dich mit
Deutschland verwechselt haben. Das bist du nicht.
Du bist was Besseres.
27 Apr 2013
## LINKS
[1] /Kolumne-Pressschlag/!114902/
## AUTOREN
Daniel Schulz
## TAGS
FC Bayern München
FC Barcelona
Uli Hoeneß
Mathias Döpfner
Hoeness
Fußball-Bundesliga
Champions League
BVB
Champions League
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kolumne Die Liebeserklärung: Von Springer lernen, heißt …
Jedes Quartal macht Axel-Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner deutlich,
wohin die Reise des Journalismus führt. Einer muss es ja tun. Danke!
Kolumne Press-Schlag: Prediger am Spielfeldrand
Nach Uli Hoeneß' Fall werden im Fußball weiter wohlfeile Tugendreden
geschwungen. Überall sind Moralapostel unterwegs.
Debatte über Steuerhinterzieher Hoeneß: Wer ko, der ko!
Bayern-Chef Uli Hoeneß hat den Bundesliga-Fußball durchkommerzialisiert.
Die Schweiz-Millionen erscheinen manchen deshalb nur noch als Peanuts.
Bundesligaclubs dominieren Europa: Der neue deutsche Fußball
Die Bundesliga-Clubs sind wirtschaftlich stark. So haben sie es sich
leisten können, eine neue Spielkultur zu entwickeln, die alle anderen
überrollt.
Verlässt Lewandowski den BVB?: Auf dem Absprung
Vierfachtorschütze Robert Lewandowski ist Held des Dortmunder Triumphs über
Real Madrid. Warum er das BVB-Kollektiv verlassen will, ist unklar.
Bayern München schlägt FC Barcelona: Eine Demütigung für Barca
Ein fußballhistorischer Abend. Mit einem 4:0 schickt Bayern München die
sieggewohnte Ausnahmemannschaft vom FC Barcelona zurück nach Spanien.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.