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# taz.de -- Die Wahrheit: Der homosexuelle Mann …
> „Pro Köln“ – bekannt als rechtsextrem, ausländer- und
> verfassungsfeindlich! Und die Kölner CSD-Organisatoren tun so, als könne
> man sich seine Freunde nicht aussuchen.
… ist dabei, sich seinen Karneval zu versauen. Da war es jahrelang egal,
wer beim CSD mitparadiert, Hauptsache Masse, doch in diesem Jahr gibt es
Streit um den einen oder anderen Teilnehmer. In Berlin solle sich die CDU
fernhalten, so die Veranstalter, wegen ihrer verkorksten
Homo-Gleichstellungspolitik. Dem aber kann Köln – im Wettbewerb mit Berlin
um die Krone der Homo-Kapitale – noch eins draufsetzen: In der
Gute-Laune-Stadt am Rhein will „Pro Köln“ beim CSD mitlaufen.
„Pro Köln“ – bekannt als rechtsextrem, ausländer- und verfassungsfeindl…
Und die Kölner CSD-Organisatoren tun so, als könne man sich seine Freunde
nicht aussuchen und verbieten dem rassistischen Mob nicht die Teilnahme. Im
Gegenteil, in den schwulen Internetforen finden sich zunehmend mehr
Stimmen, die von Demokratie faseln, von Meinungsfreiheit, vom Dialog mit
Andersdenkenden. Als sei „Pro Köln“ eine Spielart eines demokratischen
Pluralismus.
Da plädiert der Blogger Markus Danuser für den Wortwechsel, „allerdings zu
Duell-Bedingungen“, denn – so sein Kalkül – die „in der Realität des
demokratischen Diskurses auf mickerliche Spießbürger zusammengeschrumpften
Extremisten sind nur noch halb so gefährlich wie Black-Box-Braune“.
Weniger blumige Gedanken macht sich der Berliner Verleger Olaf Alp. Die
zentrale Frage für ihn: Sollte ein „Pro Köln“-Ausschluss überhaupt
angestrebt werden? Alp sieht einen „unangenehmen Mangel an
rechtsstaatlicher Haltung, eine Organisation nur deswegen ausschließen zu
wollen, weil einem deren politische Haltung nicht passt“.
## Intellektuell? Kreativ?
So werden Ausländer-raus-Parolen auf Geschmacksfragen reduziert, und Alp
macht sich die neu ins Auge gefasste Aufgabe der Rassisten zu eigen, die
„Sicherheitsinteressen Homosexueller im öffentlichen Raum“ zu verteidigen,
die ja durch Muslime bedroht würden. Da werden die einen im Kampf gegen die
anderen instrumentalisiert, für Alp trotzdem Aufforderung, „sich
intellektuell und kreativ mit abweichenden Positionen auseinanderzusetzen“.
Intellektuell? Kreativ? Der Verleger – inzwischen Chef von sechs schwulen
PR-lastigen Stadtmagazinen – kann derlei Unsinn noch toppen: „Fehlende
Konfrontation mit der Programmatik hat die Nazis erst ermöglicht.“
Welche „Programmatik“ dahintersteckt, verrieten „Pro Köln“-Funktionär…
ein paar Tagen der Presse: 1. „Den CSD zu seinen Wurzeln zurückführen“
(allein für diese Anmaßung gebührt ihnen ein Parade-Verbot bis ans Ende
ihrer Tage), 2. „Mehr Sicherheit für unsere homosexuellen Mitbürger“, 3.
„Mehr Sicherheit, mehr Sauberkeit, gegen Islamisierung, gegen
Überfremdung“, 4. „Wollen wir die Muslime oder wollen wir die Homosexuellen
bei uns haben? Beides zusammen wird nicht funktionieren!“
Wem das nicht reicht: „Wir sind gegen die völlige Gleichstellung von Ehe
und Lebenspartnerschaft!“ Damit wir uns richtig verstehen: „Gegen“! Nicht
„für“! Mit den Widersachern der Homo-Ehe gegen Ausländer – so geht CSD …
Kölsch!
3 Jun 2013
## AUTOREN
Elmar Kraushaar
## TAGS
Schwerpunkt Rassismus
Homosexualität
Nazis
Christopher Street Day (CSD)
Homosexualität
Russland
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CDU
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Schwerpunkt Eurovision Song Contest
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