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# taz.de -- Gespräche zwischen Süd- und Nordkorea: Vorsichtige Annäherung
> Bei ihren ersten direkten Kontakten seit über zwei Jahren einigen sich
> Nord- und Südkorea auf hochrangige Regierungsgespräche.
Bild: Aussichtsturm an der Grenze zwischen Süd- und Nordkorea
SEOUL dpa | Nach den heftigen Spannungen in den vergangenen Monaten wollen
Süd- und Nordkorea in dieser Woche wieder Annäherungsgespräche zwischen
hochrangigen Vertretern aufnehmen. Das Treffen werde am Mittwoch und
Donnerstag in Seoul stattfinden, kündigten beide Länder am Montag an. Es
soll um die Normalisierung gemeinsamer Wirtschaftsprojekte und humanitäre
Fragen gehen.
Auf die neuen Gespräche einigten sich beid Länder nach fast 17-stündigen
Marathonverhandlungen auf Arbeitsebene im Grenzort Panmunjom.
Unklar sei jedoch noch, wen Nordkorea schicken werde, sagte eine Sprecherin
des südkoreanischen Vereinigungsministeriums. Es sei geplant gewesen, dass
Südkorea durch Vereinigungsminister Ryoo Kihl Jae vertreten wird. Die
Listen mit den Delegationen müssten aber noch ausgetauscht werden.
Seoul hatte ursprünglich Ministergespräche vorgeschlagen. Letztlich
einigten sich beide Seiten auf den Wortlaut „Gespräche auf
Regierungsebene“. Das bisher letzte Ministertreffen liegt schon sechs Jahre
zurück.
Nordkorea werde eine fünfköpfige Delegation mit „Befugnissen auf
Ministerebene“ schicken, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.
Die Delegation werde auf einer grenzüberschreitenden Straßenverbindung an
der Westküste nach Seoul reisen.
Auch habe es Differenzen bei der Festlegung der spezifischen Themen für das
Treffen gegeben, sagte die Sprecherin in Seoul. Nordkorea wolle unter
anderem auch gemeinsame Feierlichkeiten zum Jahrestag der Erklärung des
ersten Gipfeltreffens zwischen beiden Staaten am 15. Juni 2000 in Pjöngjang
besprechen. Das lehnte Südkorea bisher ab. Weitere Einzelheiten sollen noch
vor dem Treffen ausgehandelt werden, hieß es von beiden Seiten.
Nach seinen Drohgebärden in den vergangenen Monaten war das kommunistische
Regime in Pjöngjang am Donnerstag überraschend auf Südkoreas Forderung nach
offiziellen Gesprächen eingegangen. Beide Länder hatten erklärt, über die
Normalisierung gemeinsamer Projekte einschließlich des grenznahen
Industrieparks im nordkoreanischen Kaesong sprechen zu wollen.
## Verhärtete Fronten
Dort steht der Betrieb seit zwei Monaten still. Auch die Wiederaufnahme
eines Reiseprogramms für Südkoreaner ins Kumgang-Gebirge an der Ostküste
Nordkoreas soll erörtert werden. Zudem soll es um neue Treffen zwischen
Angehörigen auseinandergerissener koreanischer Familien gehen.
Südkoreas Regierung hofft, trotz der verhärteten Fronten im Streit um das
nordkoreanische Atomprogramm schrittweise gegenseitiges Vertrauen aufbauen
zu können. Die Spannungen hatten sich nach dem dritten nordkoreanischen
Nukleartest im Februar deutlich verschärft.
Pjöngjang hatte angesichts der Ausweitung von UN-Sanktionen und gemeinsamer
Militärübungen Südkoreas und der USA mehrfach Kriegsdrohungen gegen die
beiden Länder ausgestoßen. Zuletzt hatte Nordkorea jedoch wieder erste
Entspannungssignale ausgesendet.
10 Jun 2013
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