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# taz.de -- Rassistischer Angriff in Italien: Bananen für die schwarze Ministe…
> Erneut ist die schwarze italienische Ministerin Cécile Kyenge rassistisch
> angegriffen worden. Unbekannte bewarfen sie mit Bananen. Kyenge blieb
> gelassen.
Bild: Ministerin Kyenge nennt den Angriff „Verschwendung von Lebensmitteln“
ROM dpa | Italiens erste schwarze Ministerin Cécile Kyenge ist erneut Opfer
eines rassistischen Angriffs geworden. Bei einer Veranstaltung ihrer
Demokratischen Partei (PD) im norditalienischen Cervia warfen Unbekannte
mit Bananen auf die Integrationsministerin, wie italienische Medien am
Samstag berichteten.
Kyenge bezeichnete den Angriff als „Ohrfeige für die Armut“ und als
„Verschwendung von Lebensmitteln“. In einem Interview mit der Tageszeitung
La Repubblica sagte sie, sie sei manchmal müde wegen der wiederholten
Angriffe, versuche aber, nach vorne zu schauen. „Italien hat noch einen
weiten Weg vor sich.“
Die aus dem Kongo stammende Augenärztin ist seit April im Amt und muss sich
seitdem immer wieder mit rassistischen Anfeindungen auseinandersetzen. Vor
allem ihre Forderung, in Italien geborenen Kindern automatisch die
Staatsbürgerschaft zu geben, stößt auf viel Protest und Gegenwehr.
Erst vor wenigen Wochen hatte der Politiker Roberto Calderoli von der Lega
Nord Kyenge mit einem Orang-Utan verglichen und damit einen Sturm der
Entrüstung ausgelöst. Eine Politikerin der Lega rief im sozialen Netzwerk
Facebook dazu auf, Kyenge zu vergewaltigen, damit sie wisse, wie sich Opfer
von Gewalt fühlten. Sie wurde danach aus der Partei ausgeschlossen. Auch im
Internet und in der Öffentlichkeit wird Kyenge immer wieder beschimpft und
bedroht.
Nach dem erneuten Angriff bekam sie viel Unterstützung und Lob für ihre
gelassene Reaktion. „Großartig Cécile, Italien steht hinter dir“, schrieb
der Minister für Regionalpolitik, Graziano Delrio. Kyenge werde ihren
kulturellen Kampf gewinnen, sagte die Präsidentin des Abgeordnetenhauses,
Laura Boldrini. „Ich bin Cécile dankbar, weil sie es uns ermöglicht, hinter
den Hass zu blicken.“ Selbst Lega-Chef Roberto Maroni verurteilte die Tat
als „Dummheit“.
28 Jul 2013
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Italien
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