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# taz.de -- Proteste in Ägypten: Aufruf zum „Freitag der Märtyrer“
> In der Nacht wurden erneut Führungskader der Muslimbruderschaft
> festgenommen. Mursi-Anhänger und Mubarak-Gegner rufen zu neuen Proteste
> am Freitag auf.
Bild: Nicht nur die Muslimbrüder wollen am Freitag demonstrieren, auch gegen M…
KAIRO/LUXOR dpa | Die neue ägyptische Führung steckt trotz internationaler
Kritik immer mehr Mitglieder der Muslimbruderschaft ins Gefängnis. In der
Nacht zum Freitag wurden in der Oase Fajjum südlich von Kairo vier lokale
Führungskader der Islamisten-Organisation festgenommen, wie die Website der
Zeitung Al-Shorouk berichtete. Die [1][Entlassung des ehemaligen
Präsidenten Husni Mubarak (85) aus der Haft] sorgt im Land weiter für
Zündstoff.
Die Muslimbrüder wollten am Freitagnachmittag in mehreren Provinzen gegen
Polizeigewalt und für die Wiedereinsetzung von Präsident Mohammed Mursi
demonstrieren. Die Muslimbrüder waren Anfang Juli nach Massenprotesten von
den Militärs entmachten worden.
Unabhängig von den Muslimbrüdern hatten verschiedene Revolutionsgruppen zu
Protesten gegen Mubaraks Entlassung aus der Haft aufgerufen. Der frühere
Staatschef durfte am Donnerstag das Gefängnis verlassen. Er wurde in ein
Militärkrankenhaus gebracht, wo er nun unter Arrest steht. Mubarak war im
Februar 2011 vom Militär zum Rücktritt gezwungen worden. Er muss sich vor
Gericht wegen der Tötung von mehr als 800 Demonstranten verantworten.
Die Jugendbewegung 6. April sagte die geplanten Anti-Mubarak-Kundgebungen
wieder ab. In einer Erklärung der Gruppe hieß es, dadurch sollten
gewaltsame Zusammenstöße vermieden werden. Außerdem wolle man den
Mursi-Anhängern nicht die Gelegenheit geben, den Anschein zu erwecken, die
Revolutionäre stünden auf ihrer Seite.
Die Kairoer Tageszeitung Al-Masry Al-Youm berichtete am Freitag, Mubaraks
noch inhaftierte Söhne Alaa und Gamal hätten dem Vater zu seiner Entlassung
aus dem Gefängnis gratuliert. Mubarak habe daraufhin gesagt, er freue sich.
Seine Freude werde aber erst nach einem Freispruch komplett sein. Das Blatt
schrieb, der Ex-Präsident habe gesundheitlich einen guten Eindruck gemacht
und sich ohne Rollstuhl fortbewegt. Seine Anhänger schickten ihm ein Meer
von Blumen in sein Krankenzimmer, berichteten ägyptische Medien.
In der südlichen Stadt Luxor versucht derweil ein lokales Bündnis aus
verschiedenen Parteien zwischen der Staatsmacht und den Muslimbrüdern zu
vermitteln. Nach Angaben des Volkskomitees zur Unterstützung nationaler
Anliegen sollen einige Muslimbrüder schriftlich zugesichert haben, nicht
mehr an Protesten teilzunehmen und sich aus der Politik zurückzuziehen. Im
Gegenzug werde man versuchen, die Sicherheitskräfte dazu zu bringen, die
Islamisten in Ruhe zu lassen.
Der Koordinator des Komitees, Mohammed Abu Saleh, sagte, eine Versöhnung
sei wichtig. Der politische Streit zwischen den Islamisten und ihren
Gegnern habe "in vielen Dörfern und sogar innerhalb der Stämme einen Keil
zwischen die Menschen getrieben".
23 Aug 2013
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