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# taz.de -- Krise im Kongo: Gipfel soll Versöhnung bringen
> Die Präsidenten von Kongo, Ruanda und Tansania reisen zu einem
> Regionalgipfel. So soll der UN-Krieg gegen die M23-Rebellen eingedämmt
> werden.
Bild: Kongos Regierungsarmee steht nicht mehr im Regen: Truppentransport bei Ki…
BERLIN taz | Mit demonstrativen Gesten der Versöhnung hat am Donnerstag in
Ugandas Hauptstadt Kampala ein Gipfeltreffen der Regioalorganisation ICGLR
(Internationale Konferenz der Region der Großen Seen) aus der
Demokratischen Republik Kongo und seinen Nachbarländern begonnen, das von
Beobachtern als letzte Chance zur Abwendung eines regionalen Krieges in
Zentralafrika gewertet wurde.
Ruandas Präsident Paul Kagame traf sich vor Gipfelauftakt separat mit
Kongos Präsident Joseph Kabila, dessen Regierung Ruanda die Unterstützung
der Rebellenarmee M23 (Bewegung des 23. März) im Ostkongo vorwirft, sowie
mit Tansanias Präsident Jakaya Kikwete, dessen Armee im Ostkongo gegen die
M23 kämpft.
Es ist äußerst selten, dass alle wichtigsten Akteure des Ostkongo-Konflikts
aufeinandertreffen. Am Nachmittag sollte Ugandas Präsident Yoweri Museveni
den Staatengipfel formell eröffnen. Am Rande des Gipfels ist auch eine
Delegation der M23-Rebellen anwesend; sie hofft, dass die ICGLR Kongos
Regierung zu einer Wiederaufnahme der seit Monaten stockenden
Friedensgespräche mit ihnen auffordert.
Die M23 ist zuletzt bei Goma im Ostkongo erheblich unter Druck geraten,
nachdem südafrikanische und tansanische Kampftruppen im Rahmen der
UN-Mission begonnen haben, Kongos Armee zu unterstützen. Die UN-Mission im
Kongo hat jetzt Südafrika um zusätzliche Kampfhubschrauber gebeten, in
einem klaren Signal, dass sie weiter auf eine militärische Lösung setzt -
zumindest kurzfristig. Auch der deutsche UN-Missionschef Martin Kobler ist
in Kampala anwesend.
Am Mittwoch hatten die Außenminister der ICGLR in einem
Vorbereitungstreffen jedoch ein Ende der Kämpfe im Ostkongo und die
Rückkehr an den Verhandlungstisch gefordert. Es sei wichtig, die Gespräche
zwischen Kongos Regierung und M23 zu einem Abschluss zu bringen, damit
endlich auch andere bewaffnete Gruppen im Ostkongo, beispielsweise
ruandische und ugandische Milizen, vorgegangen werden könne, hieß es.
Uganda versucht sich auf dem Gipfel als Friedensstifter in Szene zu setzen.
In ugandischen Medien wird verbreitet, nur Uganda habe Ruanda davon
abhalten können, vergangenene Woche in Reaktion auf kongolesischen
Artilleriebeschuss der ruandischen Grenzstadt Gisenyi im Kongo
einzumarschieren.
Am Donnerstag schlagzeilte die regierungstreue ugandische Tageszeitung New
Vision, „kongolesische Rebellen“ seien im Westen Ugandas einmarschiert.
Berichten zufolge handelte es sich um den desertierten kongolesischen
Armeeoberst Eric Bisamazi mit seiner Truppe, von der bislang vermutet
worden war, sie habe sich der M23 angeschlossen. Bisamazi sei verhaftet
worden, nachdem 6000 Menschen vor seinen Soldaten die Flucht ergriffen
hätten. Die Prominenz der Meldung sollte deutlich machen, dass es aus
ugandischer Sicht ganz andere Probleme gibt als die Kämpfe mit der M23 bei
Goma.
5 Sep 2013
## AUTOREN
Dominic Johnson
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