Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Steuer auf Plastiktüten in England: Jute statt Plastik
> In England müssen Verbraucher ab Ende 2015 eine Abgabe auf Plastiktüten
> bezahlen. Umgerechnet 6 Eurocent soll dann eine Plastiktüte kosten.
Bild: Soll bald fünf Pence kosten: englischer Beutel.
BERLIN taz | Wales hat sie, Schottland plant sie, nun zieht England nach. 5
Pence (6 Cent) wird die Abgabe auf Plastiktüten betragen, die englische
Konsumenten ab Ende 2015 zahlen müssen. Dadurch soll die Nutzung von
Einwegtüten, die schädlich für die Umwelt sind, deutlich zurückgehen.
Vizepremierminister Nick Clegg von der Partei der Liberaldemokraten stellte
die Pläne am Wochenende auf einem Parteitag in Glasgow vor.
Tausend Jahre brauchten Plastiktüten, um zu verrotten, sagte Clegg. „Sie
sind ein Schandfleck in unserer schönen Landschaft, und Tiere sterben und
leiden derentwegen.“
Die Abgabe betrifft große Läden und Supermärkte. Sie soll Anreiz sein,
wiederverwendbare Tüten oder Stoffbeutel zu verwenden. Damit folgt England
anderen Landesteilen des Vereinigten Königreichs: In Wales hat sich nach
der Einführung der Steuer 2011 die Nutzung von Plastiktüten um 75 Prozent
verringert.
Die Einnahmen aus der Abgabe sollen gemeinnützigen Organisationen
zugutekommen. Es sei zwar nicht vorgesehen, dies gesetzlich zu regeln. Die
Handelsketten seien aber „gewillt“, das Geld zu spenden, so Clegg.
Bestrebungen, Müllberge durch Plastiktüten zu verkleinern, gibt es in
vielen Ländern. So plädiert die EU-Kommission für eine Abgabe.
## Vorbild ist Irland
Als leuchtendes Beispiel gilt Irland: 44 Cent je Tüte werden dort erhoben.
Die Anzahl verbrauchter Plastiktüten pro Kopf und Jahr verringerte sich so
von 328 auf 18.
EU-weit sind es derzeit 198, in Deutschland 71 Beutel. Eine gesetzliche
Regelung ist hierzulande nicht in Sicht. Der Präsident des Umweltbundesamts
(UBA), Jochen Flasbarth, hat sich zuletzt im April auf einer Konferenz für
eine Tütenabgabe ausgesprochen. Umweltminister Peter Altmaier (CDU) setzt
stattdessen stärker auf Recycling und eine verbesserte Abfallwirtschaft.
EU-weit sind die Regelungen unterschiedlich: Während zum Beispiel in
Österreich keine Beschränkungen gelten, hat Italien die Vermarktung
herkömmlicher Plastiktüten 2011 untersagt. Seitdem werden dort biologisch
abbaubare Beutel verkauft. Auch in Frankreich sind Plastiktüten seit Jahren
verboten.
16 Sep 2013
## AUTOREN
Jakob Struller
## TAGS
Plastiktüten
UBA
Plastiktüten
Plastiktüten
Müll
Meer
## ARTIKEL ZUM THEMA
was fehlt ...: ... intakter Lack
Verbrauch geht zurück: Tüten sind out
Der Verbrauch von Plastiktüten in Deutschland geht zurück. Trotzdem
gelangen jährlich über sechs Milliarden Tüten in den Umlauf. Ein Problem
vor allem für die Meere.
Kolumne Liebeserklärung: Die Plastiktüte
Der EU-Umweltkommissar will die Tragetasche aus Kunststoff verbieten. Dabei
ist sie der Inbegriff der Leichtigkeit des Seins.
Globales Abfall-Aufkommen: Die Welt erstickt in Müll
3,5 Millionen Tonnen Müll fallen weltweit an – täglich. Die Umweltschäden
sind enorm. In vielen Ländern wachsen die Mengen weiter, aber es gibt auch
positive Beispiele.
Umweltschutz: Umweltsünde Einwegtüte
Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) will sich auf
Bundesebene für eine Steuer auf Plastiktüten einsetzen und sucht nach
Mitstreitern.
Meeresschutz: Der Schrecken der Meere
Der wachsende Müll in Nord- und Ostsee ist Thema beim Umweltsymposium in
dieser Woche in Hamburg. Plastik gefährdet Fische, Vögel und Meeressäuger.
Ausstellung zu Müll im Meer: Erregt Euch!
Die Ausstellung "Endstation Meer?" zeigt in Hamburg, wie Plastik die Meere
vermüllt. Sie zielt auf eine Verhaltensänderung.
Abfall in Nord- und Ostsee: Planschen im Plastik-Meer
Naturschützer sind besorgt. Bei Sammelaktionen fanden sie viel
Kunststoff-Müll, der für Tiere besonders gefährlich ist. Auch die
Überfischung ist weiter ein großes Problem.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.