# taz.de -- Erneut Streiks bei Amazon: Es soll wehtun | |
> In den Amazon-Versandzentren in Bad Hersfeld und Leipzig wird wieder | |
> gestreikt. Auch das Weihnachtsgeschäft könnte von weiteren Streits um | |
> Tariflöhne betroffen werden. | |
Bild: Entschlossen: Amazon-Mitarbeiter in Leipzig streiken für Tarif-Löhne. | |
BERLIN afp | Im Kampf um einen Tarifvertrag beim Internetkonzern Amazon | |
sind an den Standorten Bad Hersfeld und Leipzig am Donnerstag hunderte | |
Mitarbeiter in den Streik getreten. An den beiden Verteilzentren in Bad | |
Hersfeld versammelten sich während der Frühschicht insgesamt zwischen 300 | |
und 400 Beschäftigte, wie eine Vertreterin der Gewerkschaft Verdi, | |
Mechthild Middeke, sagte. Verdi hatte die Amazon-Mitarbeiter zu einem | |
dreitägigen Streik aufgerufen, um erneut Druck auf das Unternehmen | |
auszuüben. Am Freitag ist eine gemeinsame Kundgebung der Streikenden aus | |
Bad Hersfeld und Leipzig in Leipzig geplant. | |
„Amazon muss mit weiteren Streiks rechnen, und das wird besonders im | |
Weihnachtsgeschäft weh tun“, erklärte Jörg Lauenroth-Mago, der für die | |
Tarifverhandlungen im Leipziger Verhandlungszentrum zuständig ist, im | |
Vorfeld des mehrtägigen Streiks. Verdi werde es nicht zulassen, „dass die | |
Nummer eins unter den Versandhändlern sich an üblichen Tarifstandards | |
vorbeimogelt“. | |
Bad Hersfeld und Leipzig sind die ältesten Versandzentren von Amazon in | |
Deutschland. Inzwischen gibt es sechs weitere Standorte. Bad Hersfeld ist | |
mit 3300 Mitarbeitern der größte deutsche Amazon-Standort. | |
Verdi fordert von Amazon eine Bezahlung, die dem Branchentarifvertrag des | |
Einzel- und Versandhandels entspricht. Das Amazon-Management lehnt eine | |
solche Tarifbindung bisher ab. Das US-Unternehmen orientiert sich an der | |
niedrigeren Bezahlung in der Logistikbranche. Verdi hatte in den | |
vergangenen Monaten immer wieder zu Warnstreiks aufgerufen. | |
19 Sep 2013 | |
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