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# taz.de -- Kurzfristige Absage aus Nordkorea: Familien bleiben getrennt
> Seit Jahren verhandeln Nord- und Südkorea über Familien, die im Krieg
> getrennt wurden. Nun sagte der Norden deren Zusammenführung plötzlich ab.
Bild: Eine 81-jährige Südkoreanerin weint, während sie einen Antrag auf Zusa…
SEOUL rtr | Nach Monaten der gegenseitigen Annäherung zwischen Nord- und
Südkorea gibt es einen Rückschlag im Entspannungsprozess: Der Norden sagte
am Samstag die geplante erste Zusammenführung von Familien seit fast drei
Jahren unvermittelt ab. Er warf dem Süden vor, den Dialog zwischen beiden
Ländern zu vergiften.
Das nordkoreanische Komitee zur friedlichen Wiedervereinigung Koreas machte
in einer von der Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung deutlich,
erst wenn sich die Gesprächsatmosphäre normalisiert habe, könnten
Verhandlungen geführt werden. Von der Regierung Südkoreas gab es zunächst
keine Reaktion darauf.
Nach bisheriger Planung wollten beide Seiten ab Mittwoch in mehrtägigen
Treffen Familien zusammenführen, die seit dem Koreakrieg in den Jahren 1950
bis 1953 getrennt sind. Dieses Vorhaben wird nach Angaben des Komitees nun
auf unbestimmte Zeit verschoben. Dasselbe gilt für die für den 2. Oktober
angesetzten Gespräche über die Wiedergenehmigung von Reisen in die
nordkoreanische Touristenregion Kumgang.
Experten in Südkorea vermuten ein taktisches Manöver des Nordens, um mehr
Zugeständnisse zu erreichen. Die international fast vollständig isolierte
Führung in Pjöngjang wolle insbesondere in den von ihr bevorzugten
Verhandlungen über die Kumgang-Reisen Vorteile herausschlagen, sagte Yang
Moo Jin, Professor an der Universität für Nordkorea-Studien in Seoul.
## Diplomatisches Tauwetter
Zwischen beiden Seiten hatte es zuletzt eine Phase des diplomatischen
Tauwetters gegeben. So wurde am Montag die gemeinsame Sonderwirtschaftszone
Kaesong wieder in Betrieb genommen. Sie war im April nach wachsenden
politischen Spannungen geschlossen worden. Vorausgegangen waren mehrere
Provokationen der Regierung in Pjöngjang. Diese verstieß unter anderem mit
einem Raketentest gegen UN-Vorgaben, nahm einen dritten Nukleartest vor und
drohte den USA und Südkorea mit einem Atomkrieg.
Etwas Ruhe kehrte erst Ende April nach dem Ende gemeinsamer Militärmanöver
der USA und Südkoreas ein. Zudem war Nordkoreas wichtigster Unterstützer
China zunehmend von der Führung in Pjöngjang abgerückt.
21 Sep 2013
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