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# taz.de -- Urteil in China: Lebenslange Haft für Bo Xilai
> Die Strafe fiel hoch aus. Chinas ehemaliger Politstar Bo Xilai soll den
> Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen. Ein Volksgericht sprach ihn
> der Korruption schuldig.
Bild: Ende einer Karriere: Bo Xilai vor Gericht.
JINAN afp | Der in Ungnade gefallene chinesische Politiker Bo Xilai ist
wegen Korruption schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt
worden. Ein Gericht in Jinan im Osten des Landes verurteilte Bo am Sonntag
außerdem wegen Veruntreuung und Amtsmissbrauchs.
Dem 64-jährigen früheren Mitglied des einflussreichen Politbüros der
Kommunistischen Partei wurde ein spektakulärer Prozess mit nur wenigen
Anhörungstagen gemacht.
„Das Gericht verurteilt Bo Xilai wegen der Annahme von Bestechungsgeldern
zu lebenslanger Haft“, hieß es in einer Erklärung, die das Gericht in
seinem verifizierten Konto des chinesischen Kurzbotschaftendienstes Weibo
veröffentlichte, dem Gegenstück zu Twitter. Bo verliere außerdem auf
Lebenszeit seine „politischen Rechte“, außerdem werde sein Vermögen
beschlagnahmt.
Verurteilt wurde Bo wegen Korruptionsgeldern in Höhe von 20,4 Millionen
Yuan (umgerechnet rund 2,5 Millionen Euro). Für den Anklagepunkt der
Veruntreuung bekam er 15 Jahre Haft, wegen Amtsmissbrauchs wurde er zu
sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Ein vom Gericht veröffentlichtes Foto
zeigte Bo in Handschellen und umringt von Polizisten im Gerichtssaal. Das
Gericht war hochgesichert und abgeschirmt, nur eine ausgewählte Gruppe von
Medienvertretern durfte dem Prozess beiwohnen.
Ein Gerichtssprecher sagte bei einer Pressekonferenz, der frühere
Spitzenpolitiker habe sich bislang noch nicht dazu geäußert, ob er in
Berufung gehen werde. Bei den insgesamt nur fünf Anhörungstagen hatte er
zwar Fehler eingestanden, die Hauptvorwürfe aber vehement zurückgewiesen.
Ihm war unter anderem auch vorgeworfen worden, seine Position ausgenutzt zu
haben, um einen von seiner Frau begangenen Mord zu vertuschen.
Die Staatsanwaltschaft hatte dem früheren Politbüromitglied „äußerst
schwerwiegende“ Verbrechen vorgeworfen, bei denen es „keine mildernden
Umstände“ gebe. Theoretisch hätte die Todesstrafe gegen Bo verhängt werden
können.
22 Sep 2013
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