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# taz.de -- Kommentar Anschlag in Kenia: Krieg im Herzen der Metropole
> Militante Islamisten destabilisieren immer mehr afrikanische Staaten.
> Aber die Nachbarstaaten werden solidarisch gegen die Radikalen kämpfen.
Bild: Schwerbewaffneter Soldaten vor der Westgate Mall in Nairobi.
Dass ein afrikanischer Staat nach dem anderen von militanten Islamisten
destabilisiert wird, darauf hat sich die internationale Gemeinschaft schon
längst eingestellt. Erst in Somalia und dann in Mali wurde in den
vergangenen Jahren mit robustem militärischen Eingreifen der Vormarsch
islamistischer Rebellen gestoppt und ihre territoriale Kontrolle
untergraben. Diese Interventionen sind erfolgreicher gewesen als von vielen
Kritikern befürchtet.
Der Terrorangriff in der kenianischen Hauptstadt Nairobi hat klargemacht,
worin die Strategie der somalischen Islamisten jetzt besteht: den Krieg in
die Herzen der Metropole tragen. Nairobi ist Ostafrikas wichtigste Stadt
und Kenia der wichtigste militärische Gegner der Shabaab-Milizen in ihrem
südsomalischen Kerngebiet. Und kein Land Ostafrikas ist so verwundbar
gegenüber religiös motivierten Destabilisierungsversuchen.
Kenia ist nicht das einzige Opfer. In Nigeria haben erst vor wenigen Tagen
islamistische Rebellen der Untergrundarmee Boko Haram mindestens 140
Dorfbewohner massakriert; Leichen wurden auf Müllwagen gestapelt und am
Straßenrand verstreut. Der Krieg zwischen Armee und Islamisten in Nigeria
ist teilweise eine Fortsetzung des Krieges in Mali, bei dem halb Westafrika
gegen Islamisten kämpfte. Nigeria war dabei nicht die wichtigste
Interventionsmacht, aber es ist Westafrikas größtes Land und für
Religionskonflikte anfällig.
Nigeria und Kenia werden jetzt breite Solidarität erfahren, die Staaten der
Regionen werden sich zu einem verschärften Vorgehen gegen Radikale und die,
die man dafür hält, bekennen. Und man kann sie nicht wirklich dafür
kritisieren. Zu hoffen bleibt, dass die Operationen schnell zum Erfolg
führen und dass es möglichst wenige unschuldige Opfer gibt.
22 Sep 2013
## AUTOREN
Dominic Johnson
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