# taz.de -- Geld auf die Bermudas: Steuern sparen mit Google | |
> Großes Unternehmen, kleine Steuerlast – auf Google trifft das zu. Doch | |
> das Problem ist auch, dass viele Tricks legal sind. | |
Bild: 8,8 Milliarden Dollar soll der Konzern im vergangenen Jahr auf die Bermud… | |
BERLIN taz | Der Internetkonzern Google soll Berichten der Financial Times | |
zufolge im vergangenen Jahr 8,8 Milliarden Euro an Lizenzeinnahmen auf die | |
Bermudas geleitet haben, um Steuern zu sparen. Damit habe der Konzern | |
seinen durchschnittlichen Steuersatz im Ausland auf rund fünf Prozent | |
gesenkt, das sei weniger als die Hälfte dessen, was für das Unternehmen in | |
Irland fällig werden würde. Google selbst ließ eine Anfrage zu dem Bericht | |
zunächst unbeantwortet. | |
Die Zeitung beruft sich auf einen Finanzbericht einer niederländischen | |
Google-Tochter. Der im vergangenen Jahr auf die Bermudas transferierte | |
Betrag liege ein Viertel höher als die entsprechende Summe des Vorjahres | |
und doppelt so hoch wie vor drei Jahren – Indiz für ein schnelles Wachstum | |
des Konzern. | |
Google war bereits in der Vergangenheit kritisiert worden, Steuerzahlungen | |
mit vielfältigen Methoden zu umgehen. Eines der Modelle: Der Konzern, der | |
Steuern sparen will, investiert im Niedrigsteuerland Irland, unterhält eine | |
steuerbegünstigte Gesellschaft in den Niederlanden und verschiebt am Ende | |
die Gewinne nach Bermuda. Fertig ist der Trick „Double Irish with Dutch | |
Sandwich“. Vorteil für das Unternehmen: Es ist nicht einmal illegal. | |
Genau so hatte im Mai der Google-Vorstandsvorsitzende Eric Schmidt | |
versucht, die Steuersparmodelle des Konzerns zu rechtfertigen: Die | |
Kontoführung seines Unternehmens sei zwar kompliziert, verstoße aber nicht | |
gegen internationale Abkommen, beteuerte er im britischen Observer. | |
Google ist nicht das einzige Unternehmen, das in der Kritik steht: Amazon | |
und Starbucks etwa sollen sich ähnlicher Methoden bedienen. So wurde vor | |
einem halben Jahr bekannt, dass Amazon 2012 4,2 Milliarden Umsatz gemacht, | |
aber in Großbritannien nur 2,4 Millionen Pfund Steuern bezahlt und | |
gleichzeitig Zuschüsse zur Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen | |
erhalten hat. | |
11 Oct 2013 | |
## AUTOREN | |
Svenja Bergt | |
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