# taz.de -- Funktionsfähige Pistole: Metall-Colt aus dem Drucker | |
> Waffennarren wird's freuen: Nach der Entwicklung von Pistolen aus | |
> Kunststoff hat nun eine US-Firma erstmals eine Waffe aus Metall mit einem | |
> 3-D-Drucker hergestellt. | |
Bild: Colt aus dem US-amerikanischen Bürgerkrieg. | |
LOS ANGELES afp | Eine US-Firma hat nach eigenen Angaben erstmals eine | |
Pistole aus Metall mit einem 3-D-Drucker hergestellt. Das kalifornische | |
Unternehmen Solid Concepts veröffentlichte am Freitag (Ortszeit) ein | |
[1][Video], auf dem ein nachgebauter Colt der Traditionsmarke 1911 | |
abgefeuert wird. Die Pistole ist demnach so präzise, dass sie auf eine | |
Distanz von 25 Metern ins Schwarze treffen kann. | |
Bisher gab es Waffen aus dem 3-D-Drucker nur aus Kunststoff. Im Mai dieses | |
Jahres hatte in den USA eine Gruppe namens Defense Distributed mit dem | |
Druck des „Liberator“ für Aufsehen gesorgt, einer funktionsfähigen Pistole | |
mit 9mm-Kaliber aus Kunststoff. Der Bauplan wurde ins Netz gestellt und | |
etwa 100.000 Mal heruntergeladen. Die US-Regierung ließ daraufhin die | |
Verbreitung des Bauplans verbieten, der aber dennoch weiter im Internet | |
kursiert. | |
Die Kunststoffwaffen hatten auch bei deutschen Sicherheitsbehörden | |
Besorgnis ausgelöst, da sie von Metalldetektoren etwa an Flughäfen nicht | |
erkannt werden können. Das österreichische Innenministerium ließ die | |
Kunststoff-Waffe testweise herstellen. Dafür wurden etwa 30 Stunden | |
benötigt. Am Ende konnten auch Schüsse damit abgegeben werden, die bei | |
einer Entfernung von mehreren Metern tödlich sein könnten. | |
Solid Concepts wollte nach eigenen Angaben mit seiner Pistole beweisen, | |
dass 3-D-Drucker auch Metallteile präzise herstellen können. Die nun | |
vorgestellte Pistole besteht aus 30 gedruckten Einzelteilen. Notwendig sind | |
dafür allerdings kostspielige Industriedrucker und nicht Geräte, die | |
inzwischen auch für den Hausgebrauch erhältlich sind. | |
Probleme mit den US-Behörden bekommt Solid Concepts nach eigenen Angaben | |
wegen des Waffen-Drucks nicht: Das Unternehmen sei der einzige | |
3-D-Drucker-Dienstleister, der auch über eine Lizenz zur Herstellung von | |
Feuerwaffen verfüge, erklärte das Unternehmen. Kommerziell richtet sich die | |
Firma an Waffenfans und Sammler, die etwa Ersatzteile für nicht mehr | |
erhältliche Modelle benötigen. „Wenn ein Kunde eine einzigartiges | |
Waffenteil innerhalb von fünf Tagen braucht, können wir das liefern.“ | |
10 Nov 2013 | |
## LINKS | |
[1] http://www.youtube.com/watch?v=u7ZYKMBDm4M | |
## TAGS | |
3-D-Drucker | |
3-D-Drucker | |
Finnland | |
3-D-Drucker | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Konsumgut 3-D-Drucker: Vom Copyshop zur Minifabrik | |
3-D-Drucker sind gerade dabei, den Massenmarkt zu erobern. Damit haben sie | |
das Potenzial, die Produktion von Waren komplett umzukrempeln. | |
Design-Week Helsinki: Blumenvasen aus dem Drucker | |
Auf der Design-Week in Helsinki wird neben dem klassischem, nordischen | |
Style wird auch Befremdliches vorgestellt. | |
Kolumne Nullen und Einsen: Niedlich ist nicht mehr | |
Wie ein kleines Plastikding einer angekündigten Revolution die Unschuld | |
raubt: Die Waffe aus dem 3-D-Drucker heizt die Technikfolgen-Debatte neu | |
an. |