# taz.de -- Länderspiel Deutschland – Italien: Keine Chance gegen den Pfosten | |
> Gegen Italien hatte die DFB-Elf das Spiel noch in der ersten Hälfte im | |
> Griff. Am Ende reichte es trotz mehrerer Torschüsse nur für ein 1:1 | |
> unentschieden. | |
Bild: Wer ist da eigentlich im Vorteil? Mario Balotelli und Philipp Lahm im Zwe… | |
MAILAND dpa | Es bleibt dabei: Deutschland hat auch im 100. Länderspiel von | |
Bundestrainer Joachim Löw gegen Italien nicht gewinnen können. Trotz einer | |
1:0-Führung und einer starken ersten halben Stunde kam die Auswahl des | |
Deutschen Fußball-Bundes nicht über ein 1:1 (1:1) gegen den viermaligen | |
Weltmeister hinaus. Damit muss die deutsche Nationalmannschaft nach 28 | |
Jahren weiter auf ein Erfolgserlebnis in Italien warten. | |
Der Dortmunder Mats Hummels hatte die zunächst dominierenden Gäste am | |
Freitag in Mailand schon nach acht Minuten in Führung gebracht. Ignazio | |
Abate schaffte noch vor der Pause den Ausgleich (28.). | |
„Wir haben eine sehr gute kämpferische Leistung abgerufen“, bilanzierte L�… | |
sein Länderspiel-Jubiläum. Philipp Lahm trauerte gar einem vergebenen Sieg | |
nach. „Das Spiel hätten wir hier heute locker gewinnen können“, sagte der | |
Kapitän mit Blick auf gleich drei deutsche Pfostenschüsse. „Ich wollte das | |
Spiel eigentlich gerne gewinnen. Bei einem 1:1, da weiß man nicht, wie man | |
dran ist“, gab denn auch Thomas Müller zu. | |
Die deutsche Elf hatte das Geschehen vor der Pause lange im Griff und | |
unterband mit effektivem Offensivpressing den Aufbau der Italiener. Auch im | |
Spiel nach vorne gelangen vielversprechende Aktionen, doch zum ersten Sieg | |
auf italienischen Boden seit Februar 1986 reichte es dennoch nicht. | |
Denn mit dem 1:1-Ausgleich nach einem Fehler des Torschützen Hummels kamen | |
die Gastgeber ins Spiel zurück. Routinier Andrea Pirlo war plötzlich wieder | |
der Ballverteiler, bestimmte das Tempo und praktisch alle Aktionen der | |
Azzurri. Unter Druck kam auch die bis dahin sehr flexibel operierende | |
zentrale Mittelformation mit Lahm, Toni Kroos und einem sehr offensiv | |
orientierten Khedira in Probleme. | |
Das Offensivspiel wurde auch nicht wirkungsvoller, als die zunächst | |
geschonten Mesut Özil und Marco Reus nach gut einer Stunde ins Spiel | |
gebracht wurden. Der für Özil aus dem Spiel genommene Mario Götze hatte bis | |
dahin kaum Bindung zum Spiel gefunden. Wenig Gefahr ging diesmal von | |
Schürrle aus. | |
## Khedira überrascht | |
Es dauerte ganze 44 Sekunden, bis Deutschland-Schreck Mario Balotelli | |
erstmals seinen Verfolger Lahm abschüttelte, aus gut 20 Metern aber am Tor | |
von Manuel Neuer vorbeizielte. Kaum zwei Minuten später zirkelte Pirlo | |
einen Freistoß über den deutschen Kasten. Der erste Eckball für die DFB-Elf | |
war wenig später Ausgangspunkt der Führung durch Hummels, der den von Kroos | |
hereingegebenen Ball per Kopf zu seinem zweiten Länderspiel-Tor verwertete. | |
Der Führungstreffer gab der deutschen Mannschaft noch mehr Sicherheit. In | |
der 17. Minute überraschte Khedira Italiens Torwart-Legende Gianluigi | |
Buffon mit einem Aufsetzer aus gut 22 Metern, doch der Ball klatschte vom | |
Keeper leicht berührt an den Pfosten. Aber dann erwies sich Italien einmal | |
mehr als Meister der Effizienz und nutzte gleich seine erste Chance zum | |
Ausgleich, als ein Abwehrschlag von Hummels zum Fehlpass wurde. | |
Azzurri-Außenverteidiger Abate fing den Ball ab und kam nach einem | |
spektakulären Doppelpass mit Leonardo Bonucci zum Abschluss. | |
Auch nach Wiederbeginn erwischte die Elf von Cesare Prandelli den besseren | |
Start. In der 51. Minute lenkte Neuer einen Schuss von Claudio Marchisio | |
aus spitzem Winkel zur Ecke. Sechs Minuten später gelang es Hummels nur mit | |
Mühe, Balotelli und Ricardo Montolivo vor dem deutschen Tor am Einschuss zu | |
hindern. Dagegen konnten die Deutschen nicht mehr die vor der Pause | |
gezeigte Dominanz entwickeln. | |
16 Nov 2013 | |
## TAGS | |
Fußball | |
Länderspiel | |
Deutschland | |
Italien | |
Jogi Löw | |
Mesut Özil | |
Per Mertesacker | |
Fußball | |
Sami Khedira | |
Deutscher Fußballbund (DFB) | |
Fußball | |
Bundestrainer | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Spätes PR-Desaster nach Özil-Transfer: Eine verbotene Sehnsucht | |
Real Madrids Trainer Carlo Ancelotti soll den Weggang von Mesut Özil nie | |
bedauert haben. Nun tauchen Tonbänder auf, die das Gegenteil nahelegen. | |
Freundschaftsspiel England-Deutschland: Per Kopf | |
Einem gänzlich umgekrämpeltem deutschen Team gelingt in London ein | |
ungefährdeter 1:0-Sieg. Das Tor des Abends erzielte der Dienstälteste, Per | |
Mertesacker. | |
Vorbericht Deutschland gegen England: Weidenfeller in Wembley | |
Der BVB stellt den größten Teil der Mannschaft, die gegen England spielt. | |
Den Vorwurf, Deutschland würde mit einer B-Elf auflaufen, bestreitet Jogi | |
Löw energisch. | |
Khediras Kreuzbandriss: Der „deutsche Panzer“ ist verletzt | |
Mit seiner Spielweise hat Sami Khedira die deutsche | |
Fußball-Nationalmannschaft geprägt. Nun fällt er lange aus. Das hat | |
weitreichende Folgen. | |
Kolumne Press-Schlag: Der Mittler und die Masse | |
Joachim Löw hat den fußballwahnsinnigen Deutschen attraktiven Sport | |
beschert. Jetzt verlangt das Volk einen Titel. Schönspielen reicht nicht | |
mehr. | |
Nominierung für die Nationalmannschaft: Der älteste Torwart-Debütant | |
Dortmunds Keeper wird erstmals ins DFB-Team berufen. Bislang hatte ihn | |
Bundestrainer Löw stets ignoriert, was Weidenfeller zu homophoben | |
Äußerungen animierte. | |
DFB verlängert mit Joachim Löw: 2016, die Frisur sitzt | |
Joachim Löw, Andreas Köpke und Oliver Bierhoff bleiben auch nach der WM | |
2014 verantwortlich für die Fußball-Nationalelf. Hansi Flick wird dann | |
neuer Sport-Direktor. |