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# taz.de -- Chinesische Luftverteidigungszone: USA warnt seine Airlines
> Die USA setzen bei der umstrittenen Luftkontrollzone über dem
> Ostchinesischen Meer auf Deeskalation und raten US-Fluggesellschaften,
> seine Flüge in China anzumelden.
Bild: Sollten ihr Flüge sicherheitshalber anmelden: US-amerikanische Fluggesel…
PEKING/WASHINGTON dpa | Im Streit um den Luftraum über dem Ostchinesischen
Meer zeigen die USA angesichts einer verhärteten chinesischen Position
Flexibilität. Das Washingtoner Außenministerium riet den
US-Fluggesellschaften indirekt, Flüge durch die von Peking beanspruchte
Kontrollzone in China anzumelden, obwohl es offiziell das
Überwachungsgebiet ablehnt. US-Vizepräsident Joe Biden wird das Thema in
den kommenden Tagen bei Besuchen in Tokio und Peking ansprechen.
China hatte am 23. November ein mit Japan umstrittenes großes Seegebiet im
Ostchinesischen Meer zur Luftverteidigungszone erklärt. Seitdem sollen sich
ausländische Flugzeuge in diesem Luftraum bei chinesischen Behörden
anmelden und ihre Flugdaten mitteilen. Japan und die USA wiesen Chinas
Anspruch zurück und ließen Kampfflugzeuge durch die Zone patrouillieren;
Peking ließ daraufhin am Freitag Jagdflugzeuge aufsteigen, um die fremden
Kampfjets zu verfolgen.
Chinesische Staatsmedien beharrten am Samstag auf einer harten Haltung
Pekings in dem Konflikt. China dürfe sich nicht von mahnenden Worten aus
den USA, Europa oder Japan einschüchtern lassen, schrieb die
englischsprachige Zeitung Global Times, die vom kommunistischen Parteiorgan
Volkszeitung herausgegeben wird. Zuvor hatte das Blatt angekündigt, Peking
sei zu einem langwierigen Konflikt mit Japan bereit. Allerdings dürfe es
keine unnötige Eskalation geben.
Japan schaltete die Internationale Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) ein.
Man habe bei einem ICAO-Treffen in Kanada vorgeschlagen, dass sich die
UN-Organisation mit dem Fall befasse, gab das japanische Außenministerium
am Samstag bekannt. Chinas Vorgehen könne die Sicherheit und Ordnung der
Zivilluftfahrt gefährden. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo
berichtete, die USA, Australien und Großbritannien hätten den Vorschlag
Tokios unterstützt; China habe sich scharf dagegen ausgesprochen.
## Ausdrücklich nicht akzeptiert
Dennoch will Washington den Konflikt mit China anscheinend entschärfen. Das
Außenministerium erklärte, die US-Regierung erwarte grundsätzlich, dass
US-Fluggesellschaften sich an die Pilotenanweisungen fremder Länder
hielten. Dies wurde allgemein als Aufforderung verstanden, sich Pekings
Meldeauflagen zu beugen. „Unsere Erwartung (...) bedeutet aber nicht, dass
die US-Regierung die chinesischen Anforderungen für Operationen in der neu
erklärten Luftraumüberwachungszone akzeptiert“, fügte die Sprecherin des
Außenministeriums, Jen Psaki, in Washington hinzu.
„Überflugrechte und andere international genehmigte Nutzungen der See und
des Luftraums sind wichtig für Wohlstand, Stabilität und Sicherheit im
pazifischen Raum“, sagte Psaki. „Wir bleiben zutiefst besorgt über die
chinesische Erklärung einer Luftraumüberwachungszone vom 23. November.“
Der Einsatz chinesischer Jagdflugzeuge in der umstrittenen Zone wurde in
Peking und Tokio unterschiedlich bewertet. In einem Online-Artikel des
KP-Organs Volkszeitung lobte Professor Su Hao von der China Foreign Affairs
University die Verfolgung von Flugzeugen aus den USA und Japan: „Wir haben
der Welt unsere Fähigkeiten und unsere Rechte vor Augen geführt“, sagte er.
Dagegen erklärte der japanische Verteidigungsminister Itsunori Onodera, es
sei nichts Besonderes passiert. So habe sich kein Flugzeug plötzlich
genähert, sagte Onodera am Samstag laut der Nachrichtenagentur Kyodo.
30 Nov 2013
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