Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Neue Treberhilfe insolvent: Raus aus der Wohnungsbeschaffung
> Zwei Jahre nach Übernahme der skandalträchtigen Treberhilfe muss auch das
> Nachfolgeunternehmen unter dem Dach der Diakonie Teile seiner Arbeit
> aufgeben.
Bild: Auch die Diakonie half nicht: Die Treberhilfe ist in Schwierigkeiten.
Die Neue Treberhilfe steigt zum Ende des Jahres aus der Wohnungsbeschaffung
für Obdachlose aus. Das teilte das Unternehmen gestern auf Anfrage mit.
Bereits seit Montag führt Insolvenzverwalter Joachim Voigt-Salus die
Geschäfte. „Die Diakonie hatte als Träger viel Geld in das angeschlagene
Unternehmen gesteckt, aber die Defizite wurden immer größer“, sagte
Voigt-Salus am Dienstag der taz.
Die Neue Treberhilfe führt seit 2011 unter dem Dach der Diakonie die
Angebote der traditionsreichen Treberhilfe fort. Einst hochgerühmter
Prototyp eines profitablen Sozialunternehmens, war die Treberhilfe unter
anderem durch die Eskapaden ihres Gründers Harald Ehlert erst in die
Schlagzeilen und dann in die Insolvenz gerutscht. Nun steht das
Nachfolgeunternehmen vor einem ähnlichen Schicksal.
## Image blieb angeschlagen
Die Geschäfte seien nicht positiv verlaufen, das Image blieb immer
angeschlagen, berichtet Betriebsratschef Ralf Bittner, der schon bei der
alten Treberhilfe die Belegschaft vertrat. Im April beantragte die
Geschäftsführung ein sogenanntes Schutzschirmverfahren, eine Sanierung in
Eigenverwaltung.
Vor allem der Bereich der Wohnungsbeschaffung für Obdachlose blieb dennoch
Sorgenkind, sagt der für die Sanierung angestellte Geschäftsführer Wolfram
Buchholz. Außerdem scheiterte der geplante Personalabbau an
Kündigungsschutzklagen betroffener Mitarbeiter. So sei nur der Weg des
regulären Insolvenzverfahrens geblieben, sagt Buchholz. Für den Bereich der
Wohnungsbeschaffung und -erhaltung habe man sich entschieden, die Verträge
mit der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales nicht weiterzuführen.
Bislang hatte die Neue Treberhilfe Wohnungen angemietet, um sie im
Bedarfsfall an Obdachlose zu vermitteln und diese dann dort zu betreuen.
Zurzeit arbeiten laut Buchholz noch sechs Mitarbeiter in diesem Bereich und
betreuen knapp 50 KlientInnen. Die Mitarbeiter sollen mitsamt Klienten und
Mietverträgen bis zum Jahresende an andere Träger übergeben werden.
Dass dies gelingt, davon geht auch die zuständige Senatsverwaltung für
Gesundheit und Soziales aus: Es gebe genügend Leistungserbringer in Berlin,
hieß es in einer Stellungnahme gegenüber der taz.
„Das ist aber nur einer von sechs Bereichen, in dem die Neue Treberhilfe
tätig ist“, so Insolvenzverwalter Voigt-Salus. So sollen unter anderem die
Wohnheime in Wedding und Lichterfelde mit rund 160 Betten sowie eine
Kriseneinrichtung für Jugendliche in Mitte weitergeführt werden. Derzeit
arbeiten noch rund 40 Mitarbeiter bei der Neuen Treberhilfe. MANUELA HEIM
10 Dec 2013
## AUTOREN
Manuela Heim
## TAGS
Soziales
## ARTIKEL ZUM THEMA
Notübernachtung für Frauen: Hier öffnet sich eine Tür
Die Hilfseinrichtung in Mitte feiert zehnjähriges Bestehen. Die Zahl
obdachloser Frauen in Berlin steigt.
Treberhilfe: Herrn Ehlerts Hang zum Profit
Nach Insolvenz und Übernahme der Treberhilfe muss man sich die Frage
stellen, ob das überhaupt zusammengeht: Gutes tun und Gewinne einstreichen.
Berliner Sozialunternehmen: Treberhilfe landet in den Armen des Herrn
Der evangelische Diakonieverein übernimmt die insolvente Treberhilfe in
allerletzter Minute. Der umstrittene Alteigentümer Harald Ehlert muss
endgültig gehen
Mieten-Affäre um Sozialunternehmen: Treberhilfe kann nicht zahlen
Die Mieten-Affäre bei der Treberhilfe weitet sich aus: In weit mehr Fällen,
als bisher bekannt blieb, der Träger nach taz-Informationen die Miete für
Klienten schuldig.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.