# taz.de -- EU schützt Sparer bei Bankenpleiten: Die 100.000 Euro-Schatulle | |
> Sparer sollen künftig ihr Guthaben behalten, sollte ein Bank pleite | |
> gehen. Darauf einigten sich Unterhändler der EU. Außerdem brauchen Banken | |
> einen Notfallfonds. | |
Bild: Bei diesem Sparschwein aus dem Mittelalter fehlt der Schlitz: Aber im Mit… | |
BRÜSSEL dpa | Die EU will Spareinlagen von Privatleuten bei Bankenpleiten | |
besser schützen. Auf Details der neuen Regelungen einigten sich | |
Unterhändler von EU-Staaten, Europaparlament und EU-Kommission am späten | |
Dienstagabend in Brüssel, wie die litauische EU-Ratspräsidentschaft | |
mitteilte. So sollen Bankkunden zum Beispiel im Krisenfall schneller als | |
bisher auf ihr Erspartes zurückgreifen können. | |
Die Volksvertreter und die Staaten müssen den Kompromiss noch formal | |
billigen. Mit den neuen Regeln zieht die EU eine weitere Lehre aus der | |
Finanzkrise. | |
Während die EU im Krisenfall künftig Aktionäre und Gläubiger im Krisenfall | |
stärker in die Pflicht nehmen will, sollen kleine Sparer mit Guthaben bis | |
zu einer Höhe von 100.000 Euro ihr Geld behalten können. Auf ihr Geld | |
sollen Bankkunden künftig bereits nach sieben statt bisher zwanzig | |
Werktagen zugreifen können, erklärte der SPD-Europaabgeordnete Peter Simon. | |
Er verhandelte für das Parlament. | |
Mit den Auflagen will die EU auch verhindern, dass es zu „Banken-Runs“ | |
kommt, bei denen Kunden angeschlagener Institute panisch ihr Geld abheben – | |
und die Geldhäuser in noch größere Bedrängnis bringen. | |
Um die Kunden abzusichern, sollen die Banken künftig Geld in spezielle | |
Notfall-Fonds einzahlen. Die Größe der Fonds muss laut Kompromiss | |
mindestens 0,8 Prozent der abgesicherten Einlagen entsprechen, teilte die | |
Ratspräsidentschaft mit. Die EU-Staaten hatten einen laxeren Wert von 0,5 | |
Prozent gefordert, das Europaparlament 1,5 Prozent. In Deutschland gibt es | |
solch einen Krisenfonds bereits. | |
18 Dec 2013 | |
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