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# taz.de -- Nach tödlichem Anschlag in Ägypten: Ex-Regierungschef festgenommen
> Nach dem Autobombenanschlag am Dienstag gehen die Behörden verstärkt
> gegen die Muslimbruderschaft vor. Ex-Regierungschef Kandil wurde
> festgenommen.
Bild: Festgenommen: Ägyptens Ex-Ministerpräsident Kandil.
KAIRO afp | Nach einem blutigen Autobombenanschlag auf eine Polizeizentrale
im Norden Ägyptens gehen die Behörden wieder verschärft gegen Vertreter der
islamistischen Muslimbruderschaft vor. Die Polizei nahm nach eigenen
Angaben am Dienstag den Regierungschef des gestürzten Präsidenten Mohammed
Mursi bei dem Versuch fest, mit Hilfe eines Schleusers in den Sudan zu
flüchten. Die Regierung macht die Muslimbrüder für den Anschlag
verantwortlich, bei dem 15 Menschen getötet wurden.
Mursis Ministerpräsident Haschim Kandil war noch zu Amtszeiten im April zu
einem Jahr Gefängnis verurteilt worden, weil er ein Gerichtsurteil gegen
die jahrzehntealte Privatisierung eines Staatsunternehmens nicht umgesetzt
hatte. Im September, zwei Monate nach Mursis Sturz durch die Armee,
bestätigte ein Berufungsgericht das Urteil. Im Gegensatz zu Mursi und fast
der gesamten Führung der Muslimbrüder blieb Kandil aber zunächst auf freiem
Fuß. Nach dem Sturz hatte er sich zunächst gegenüber Versuchen der EU offen
gezeigt, zwischen den Islamisten und der neuen, vom Militär eingesetzten
Übergangsregierung zu verhandeln.
Am frühen Dienstagmorgen hatte ein mutmaßlicher Selbstmordattentäter einen
mit Sprengstoff präparierten Wagen in die Absperrung vor der
Polizeizentrale der Stadt Mansura im Nil-Delta gerammt. Die Wucht der
Explosion brachte einen Teil des Gebäudes zum Einsturz, die Druckwelle war
nach Angaben von Sicherheitsvertretern noch in 20 Kilometer Entfernung zu
spüren. 14 Polizisten und ein Passant starben, mehr als hundert Menschen
wurden verletzt. Die Opfer wurden noch am selben Tag beigesetzt. Die
Präsidentschaft rief eine dreitägige Staatstrauer aus.
Innenminister Mohamed Ibrahim sagte in Mansura, der Anschlag sei „ein
Versuch, die Ägypter vor dem Referendum zu terrorisieren“. Das
Verfassungsreferendum ist nach derzeitigem Stand für den 14. und 15. Januar
geplant. Wird die Verfassung vom Volk angenommen, sollen bis Jahresmitte
Parlaments- und Präsidentschaftswahlen folgen.
25 Dec 2013
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Ägypten
Muslimbrüder
Militär
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