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# taz.de -- Unruhen in Ägypten: Anwohner schießen mit Schrotflinten
> Mit Schlagstöcken und Tränengas geht die Polizei gegen protestierende
> Islamisten vor. Mindestens 265 wurden verhaftet. Drei Demonstranten
> wurden getötet.
Bild: Demonstration für die Muslimbruderschaft: Mit Steinen gegen die Polizei
KAIRO afp/dpa | Nach der Einstufung der ägyptischen Muslimbruderschaft als
Terrororganisation sind die Sicherheitskräfte am Freitag hart gegen
landesweite islamistische Proteste vorgegangen. Bei Zusammenstößen zwischen
Anhängern der Organisation und ihren Gegnern seien drei Menschen getötet
worden, teilte das Innenministerium mit. 265 Demonstranten seien
festgenommen worden.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) kritisierte, dass die
Behörden in Kairo die Muslimbruderschaft als terroristische Gruppe
behandeln.
Das Innenministerium machte die Muslimbruderschaft, der auch der gestürzte
Präsident Mohammed Mursi entstammt, für die jüngsten Todesopfer
verantwortlich. Nach Krankenhausangaben wurde mindestens ein Mann bei
Zusammenstößen in der Stadt Samalut südlich von Kairo erschossen – von wem,
blieb zunächst offen.
Ein Sprecher des Innenministeriums sagte auf Nachfrage, der Vorfall werde
untersucht. Bei den Unruhen in der Provinz Minja sei auch ein Polizist
verletzt worden. Der Sprecher warf den Demonstranten vor, Schusswaffen und
Brandbomben eingesetzt zu haben.
In der Hauptstadt Kairo ging die Polizei mit Tränengas gegen Demonstranten
vor, die aus einem Studentenwohnheim heraus Steine auf die
Sicherheitskräfte warfen, wie ein AFP-Reporter berichtete. Empörte Anwohner
gingen mit Schrotgewehren auf sie los, berichtete das staatliche Fernsehen.
In der Stadt Ismailija am Suez-Kanal gab es ebenfalls gewaltsame
Zusammenstöße.
Die Polizei hatte zuvor angekündigt, mit aller Härte gegen islamistische
Demonstranten vorzugehen. Anhänger der islamistischen Muslimbruderschaft
protestieren seit Monaten gegen die Absetzung des Präsidenten Mohammed
Mursi durch das Militär Anfang Juli.
Die Spannungen im Land haben sich weiter zugespitzt, nachdem die Regierung
die Muslimbruderschaft am Mittwoch als Terrororganisation einstufte und
damit die strafrechtliche Verfolgung ihrer Anhänger ermöglichte.
Vorausgegangen war am Dienstag ein Selbstmordanschlag auf ein
Polizeigebäude, bei dem 15 Menschen getötet wurden.
27 Dec 2013
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