Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Bodenverseuchung in China: Zu viel Cadmium im Reis
> Große Agrarflächen in China sind zu verseucht für Landwirtschaft.
> Belastete Lebensmittel sind bereits im Umlauf.
Bild: Auch das Grundnahrungsmittel Reis ist von hohen Schadstoffwerten betroffe…
PEKING/BERLIN ap/taz | Die Umweltverschmutzung auf Ackerland wird für China
zunehmend zum Problem. Die Regierung räumte am Montag ein, dass rund 3,3
Millionen Hektar Agrarflächen so stark mit Schwermetallen und anderen
Chemikalien verseucht sind, dass dort nichts mehr angebaut werden kann.
Diese offizielle Zahl nannte der Vizeminister für Land und Ressourcen, Wang
Shiyuan, auf einer Pressekonferenz. Die Fläche entspricht etwa 2 Prozent
der gesamten landwirtschaftlichen Fläche Chinas.
Wissenschaftler schätzen jedoch, dass tatsächlich bis zu ein Fünftel der
Agrarfläche erheblich verschmutzt ist. Wang kündigte einen langfristigen
Plan zur Sanierung der Flächen und Ausgaben in Milliardenhöhe an. Was genau
geschehen soll, sagte Wang nicht. Wissenschaftler schlagen vor, Bäume und
andere Pflanzen zu setzen, die die Schwermetalle aus der Erde ziehen
sollen, aber nicht verzehrt werden.
Über die Verseuchung von Agrarland und die damit verbundenen Probleme für
die Nahrungsmittelproduktion wurde lange weniger diskutiert als über die
akute Luftverschmutzung. Seit Kurzem wächst jedoch das Bewusstsein, unter
anderem weil verseuchter Reis und andere landwirtschaftliche Güter entdeckt
wurden.
## Ergebnisse als Staatsgeheimnis
Die Regierung hatte die Bodenverseuchung bereits im Jahr 2006 zunächst zwar
erfassen lassen, dann aber die Ergebnisse nicht veröffentlicht. So hatten
die Behörden Anfang des Jahres einem Bericht des Nachrichtenportals
China.org zufolge den Antrag eines Pekinger Anwalts auf Einsicht in die
Untersuchungsergebnisse abgelehnt. Statt inhaltlicher Informationen habe
das zuständige Ministerium lediglich einen 22 Seiten langen Brief
geschickt, in dem es erklärte, bei den geforderten Daten handle es sich um
Staatsgeheimnisse.
Der Bericht zitiert Anwalt Dong Zhengwei mit den Worten: „Nun scheint es
so, dass die Bodenverschmutzung in China so schwerwiegend ist, dass die
Umweltbehörden es nicht einmal wagen, die Ergebnisse zu veröffentlichen.“
Auch Landwirte beschweren sich schon länger über Blei und andere
Schadstoffe im Wasser. Unter anderem protestieren sie gegen
Batteriefabriken. Wissenschaftler sorgen sich vor allem wegen hoher
Cadmium-Werte, weil der Stoff unter Krebsverdacht steht und sich im
Grundnahrungsmittel Reis anreichert.
Im Mai hatten Tests gezeigt, dass die Hälfte des in der Großstadt Guangzhou
verkauften Reises mit Cadmium verseucht sein könnte.
30 Dec 2013
## TAGS
China
Umweltverschmutzung
Schadstoffe
China
China
Schwerpunkt Frankreich
China
China
## ARTIKEL ZUM THEMA
Verschmutztes Grundwasser in China: Boden und Wasser schwer belastet
Rund 60 Prozent des Grundwassers in China sind für den menschlichen Genuss
nicht nutzbar. Auch viele Böden sind hochgradig belastet.
Verschuldete Provinzen: Chinas KP setzt auf Privatbanken
Aufgrund lockerer Kreditvergabe haben sich die Staatsschulden binnen
weniger Jahre fast verdoppelt. Nun will der Staat eingreifen.
Insekten für Feinschmecker: Knusprige Seidenraupe auf roter Bete
Insekten gelten als Proteinlieferanten. Auch im Gourmetland Frankreich
bekommt man Wasserwanzen im Restaurant und Grillen im Supermarkt.
China-Bericht von Amnesty International: Umerziehungslager ändern nur Form
Chinas KP-Führung kündigte eine Abschaffung der „Umerziehung durch Arbeit“
an. Amnesty International warnt vor Etikettenschwindel.
China gelingt erste Mondlandung: Der Jadehase ist ausgesetzt
Zum ersten Mal ist ein chinesisches Raumschiff auf dem Mond gelandet. Es
ist der nächste Schritt in Chinas ehrgeizigem Raumfahrtprogramm.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.