# taz.de -- Zuviel bezahlte Rückmeldegebühren: Ex-Studis wollen Geld nicht zu… | |
> Nur die Hälfte der Berliner Berechtigten wollen die zu Unrecht gezahlte | |
> Gebühren in Höhe von 100 Mark pro Semester wiederhaben. | |
Bild: Nicht nur zehn Euro, satte 51 Euro verlangten Berliner Unis für die Rüc… | |
Rund die Hälfte der Studierenden, die zwischen 1996 und 2004 an einer | |
Berliner Hochschule eingeschrieben waren, wollen ihre zu Unrecht gezahlten | |
Studiengebühren zurück. Von 70.000 dazu berechtigten Studierenden der | |
Humboldt-Universität haben etwa knapp 30.000 einen Antrag auf Rückzahlung | |
gestellt. Es sind allerdings noch nicht alle Anträge ausgezählt, hieß es | |
aus verschiedenen Universitäten. | |
Im November 2012 hatte das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die | |
Gebühren von 100 DM oder 51 Euro von den Universitäten zu Unrecht erhoben | |
worden waren: Gebühren dürften nur für einen bestimmten Zweck erhoben | |
werden, hieß es im Urteil. Den hätten die Unis nicht gehabt. Bis Ende 2013 | |
konnten Studenten deshalb einen Antrag auf Rückzahlung stellen. | |
Der Senat stellt für das Prozedere rund 90 Millionen Euro zur Verfügung. | |
Derzeit könne er wegen der noch nicht ausgezählten Anträge aber noch nicht | |
abschätzen, wie viel davon tatsächlich angefordert worden sei, sagt ein | |
Sprecher der Senatsbildungsverwaltung. Im Juni 2013 seien 44 Millionen Euro | |
bereits ausgezahlt gewesen. | |
„Schlechte Information ist der Hauptgrund dafür, dass so wenige Studenten | |
diesen Antrag gestellt haben“, sagt Sascha Watermann vom Asta der HU. | |
Schuld daran seien sowohl die Medien, die wenig über die Möglichkeit | |
berichtet hätten, aber auch die Universitäten selbst, die nicht versucht | |
hätten, die Betroffenen über frühere Adress- oder Mailingslisten zu | |
erreichen. | |
Philipp Barth vom Asta der FU nennt das Prozedere der Beantragung außerdem | |
„extrem chaotisch“. Einige Studenten, die im März 2013 ihren Antrag | |
gestellt hätten, hätten von der FU noch immer keine Antwort bekommen. Barth | |
kritisiert auch, dass eine Frist die Antragsstellung begrenzt hatte. Ein | |
Lichtblick sei eine derzeit laufende Klage eines Anwalts beim | |
Bundesverfassungsgericht, in der es darum gehe, ob auch angefallene Zinsen | |
zurückgezahlt werden. „Dafür würde es eine neue Frist geben“, sagt er. | |
22 Jan 2014 | |
## AUTOREN | |
Anna Bordel | |
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