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# taz.de -- Arte-Reihe „Durch die Nacht mit...“: Schwedische Modelle
> Günter Wallraff und Daniel Domscheit-Berg fahren durch Stockholm. Da
> werden Missstände abgearbeitet. Und Wallraff wird von ein paar Wolken
> geholt.
Bild: Natürlich treffen sich Günter Wallraff (l.) und Daniel Domscheit-Berg n…
Wenn sich die Nummer eins des investigativen Journalismus in Deutschland
und die einstige Nummer zwei bei Wikileaks, Günter Wallraff und Daniel
Domscheit-Berg, für eine Folge der Reihe „Durch die Nacht mit …“ treffen,
dann machen die nicht einfach mal die Nacht zusammen durch. Nein, natürlich
werden Missstände abgearbeitet, natürlich hat das dann eher den beflissenen
Charakter eines Arbeitstreffens. Und natürlich treffen sich die beiden
Deutschen nicht einfach in Köln oder Berlin. Es muss Stockholm sein.
Nicht nur, weil es im schwedischen Wortschatz auch das „Wallraffing“ gibt
oder weil Schweden Auslieferungsversuche von Domscheit-Bergs heutigem
Intimfeind Julian Assange betreibt. Nein, Domscheit-Berg leiten
ehrenwertere Motive: „Alles, was an wirklichen sozialen Revolutionen im
Internet passiert ist, kam eigentlich aus Schweden.“
Günter Wallraff ist ein paar Semester älter – 72 Semester älter, um genau
zu sein – und das Schweden, das ihm vorschwebt, ist wohl eher noch das
Folkhemmet-Schweden: „Ich sag ja immer, das schwedische Modell, da können
wir von lernen.“ „Das Schweden, wie du es beschreibst, gibt’s nicht mehr�…
entgegnet ihm da der Exchefredakteur des Dagens Nyheter.
Überhaupt wird Wallraff an diesem Abend von der einen oder anderen Wolke
runtergeholt. Etwa wenn er seine Sicherheitsvorkehrungen gegen den
Überwachungsapparat erläutert: „Wenn ich aber ’n Informanten schützen mu…
oder an ’nem Thema dran bin, dann geh ich nich’ zum nächstliegenden
Automatentelefon …“ Domscheit-Berg antwortet, nachdem er sich das angehört
hat: „Es gibt ja Firmen, die sind genau auf so was spezialisiert.“
Die Quintessenz des Abends: Wallraff kennt sich zwar in der Computerwelt
nicht so aus, dafür kennt Domscheit-Berg Orhan Pamuk nicht.
2 Feb 2014
## AUTOREN
Jens Müller
## TAGS
Günter Wallraff
Journalismus
Schwerpunkt Überwachung
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