| # taz.de -- Selbstanzeige der Emma-Herausgeberin: Schwarzers schwarze Kasse | |
| > Die Feministin Alice Schwarzer hatte seit den 80er Jahren ein Konto in | |
| > der Schweiz – und dafür keine Steuern gezahlt. Jetzt hat sie sich selbst | |
| > angezeigt | |
| Bild: Also, das mit meinem heimlichen Konto und den hinterzogenen Steuern musst… | |
| „Ja, ich hatte ein Konto in der Schweiz.“ Mit diesem Bekenntnis geht Alice | |
| Schwarzer in die Offensive. Auf ihrer Website verteidigt sich die | |
| Publizistin und Herausgeberin der feministischen Zeitschrift Emma gegen den | |
| Vorwurf des Spiegels, sie habe Steuern hinterzogen. Wie Bayern-Präsident | |
| Uli Hoeneß. Wie Sänger Freddy Quinn. Wie Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel. Wie | |
| Ex-Tennisstar Boris Becker. | |
| Alice Schwarzer hat Steuern hinterzogen. „Seit Jahrzehnten, genauer: seit | |
| den 1980er Jahren“, schreibt sie am Sonntag in ihrem Blog. 2013 habe sie | |
| die Steuern nachgezahlt und das Konto aufgelöst. Sie entschuldigt sich: | |
| „Das Konto war ein Fehler. Den bedauere ich von ganzem Herzen.“ | |
| Rund 200.000 Euro Steuern hat Schwarzer eigenen Aussagen zufolge | |
| nachgezahlt. Plus Säumnisgebühren. Rechnet man das um, legt den | |
| Spitzensteuersatz und die Kapitalertragssteuer zugrunde sowie eine Rendite | |
| von 5 Prozent, kommt man auf ein Vermögen von mindestens 1,2 Millionen | |
| Euro, das die Feministin auf dem Schweizer Konto gebunkert haben musste. Es | |
| kann aber auch weit mehr sein. | |
| Davon habe sie „nie einen Cent abgehoben“, behauptet sie: „Es war einfach | |
| da. Zu meiner Beruhigung.“ Die Beruhigung hätte sie gebraucht. Sie habe das | |
| Geld eingezahlt „in einer Zeit, in der die Hatz gegen mich solche Ausmaße | |
| annahm, dass ich ernsthaft dachte: Vielleicht muss ich ins Ausland gehen.“ | |
| ## "Sex einer Straßenlaterne" | |
| Die Anti-Schwarzer-Jagden begannen, nachdem sie den „Kleinen Unterschied“ | |
| herausbrachte. Sie wurde von Männern wie von Frauen angegriffen für ihre | |
| Offenherzigkeit, als „Männerhasserin“ tituliert, als „frustrierte Tucke�… | |
| „hässlich wie die Nacht“ mit dem „Sex einer Straßenlaterne“. | |
| Die Zeiten sind (fast) vorbei. Heute ist sie eine gern gesehene Frau in | |
| Talkshows, immer gut für Lacher und provokante Thesen. Sie war Kolumnistin | |
| bei Bild, einem Blatt, das bislang nicht bekannt ist für feministische | |
| Grundsätze. Ihre Bücher sind Bestseller und Emma schafft es immer wieder in | |
| die öffentliche Debatte. Aktuell mit einer Anti-Prostitutionskampagne, die | |
| Schwarzer und Emma angestoßen haben. | |
| Schwarzer hat sich selbst angezeigt und nachgezahlt – und fühlt sich | |
| rehabilitiert. Dass der Spiegel die Causa Schwarzer jetzt öffentlich macht, | |
| verknüpft Schwarzer mit ihrer Kampagne gegen Prostitution, „wo es um | |
| Milliarden-Profite geht“. Mit ihrer Kritik am Ehegattensplitting, das die | |
| Hausfrauenehe subventioniert. Und zu guter Letzt mit dem Fall Jörg | |
| Kachelmann. Dem wurde Vergewaltigung einer seiner zahlreichen Freundinnen | |
| vorgeworfen. In einem monatelang dauernden Prozess wurde er freigesprochen, | |
| Schwarzer hatte darüber für Bild berichtet. | |
| Kann alles sein. Kann auch nicht sein. Uli Hoeneß jedenfalls wird in sieben | |
| Fällen angeklagt, Steuern hinterzogen zu haben. Der Prozess beginnt am 10. | |
| März in München. | |
| 2 Feb 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Simone Schmollack | |
| ## TAGS | |
| Steuern | |
| Steuerhinterziehung | |
| Steuersünder | |
| Emma | |
| Alice Schwarzer | |
| Kampagne | |
| Prostitution | |
| Selbstanzeige | |
| Uli Hoeneß | |
| Alice Schwarzer | |
| Christian Wulff | |
| Steuerbetrug | |
| Uli Hoeneß | |
| Alice Schwarzer | |
| André Schmitz | |
| Alice Schwarzer | |
| Prostitution | |
| Prostitution | |
| Prostitutionsgesetz | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Steuerhinterziehung von Uli Hoeneß: Die Millionen wachsen | |
| Laut Medienbericht geht es im Prozess gegen Uli Hoeneß um mehr Geld als | |
| bislang angenommen. Er soll insgesamt 30 Millionen Euro Gewinn gemacht | |
| haben. | |
| Domstadt will Stiftung abmahnen: Köln gegen Alice | |
| Die Stiftung von Alice Schwarzer hat einen Raum im Kölner Bayenturm | |
| vermietet, obwohl dessen gewerbliche Nutzung verboten ist. „Das kann eine | |
| Stadt nicht dulden.“ | |
| Prozess gegen Christian Wulff: Verfahren gefährdet | |
| Der Staatsanwalt verärgert den Richter mit immer neuen Anträgen. Der | |
| Vorsitzende droht nun mit der Aussetzung des Wulff-Prozesses. | |
| Streit um Steuerkriminalität: „Jetzt muss Herr Schäuble liefern“ | |
| Das Finanzministerium will erstmal lediglich bereits getroffene | |
| Verabredungen gegen Steuerbetrug umsetzen. Den Sozialdemokraten reicht das | |
| nicht aus. | |
| Ausreden von Steuerhinterziehern: Schussel, Opfer und reuige Sünder | |
| Ertappte Prominente haben längst eine eigene Erklärkultur entwickelt, um | |
| ihre Steuerhinterziehungen vor sich und der Gesellschaft zu rechtfertigen. | |
| Steuerhinterziehung und Moral: Alice und die Sünder | |
| Die Liste prominenter Steuerhinterzieher wird immer länger. Sie haben die | |
| betrogen, denen sie sonst den Unterschied zwischen Gut und Böse erklären. | |
| Berliner Kulturstaatssekretär Schmitz: Extra-Konto in der Schweiz | |
| André Schmitz hat 425.000 Euro in der Schweiz angelegt – und damit am | |
| Fiskus vorbeigebunkert. Anfang 2012 entdeckten Steuerfahnder die Summe. | |
| Kommentar Alice Schwarzer: Schmerzhaft peinlich | |
| Alice Schwarzer ist eine Täterin, die ihre Eigeninteressen maximiert hat. | |
| Und dennoch versucht sie sich als ein von der Gesellschaft verfolgtes Opfer | |
| reinzuwaschen. | |
| Debatte Prostitution: Ein Loch reicht nicht | |
| Sex-Dienstleistungen sind immer noch verpönt. Eine offizielle | |
| Zertifizierung könnte dabei helfen, mehr Anerkennung zu schaffen. | |
| CDU-Pläne zur Prostitution: Bei Sex droht Knast | |
| Die Union will die Regeln für Prostitution verschärfen. Der Besuch einer | |
| Zwangsprostituierten könnte dann ins Gefängnis führen. | |
| Kommentar Prostitutionsgesetz: Kommt jetzt die Sex-Stasi? | |
| Die Freier sollen in die Verantwortung genommen werden. Die Ideen von Union | |
| und SPD zur Verschärfung des Prostitutionsgesetzes sind absurd. |