| # taz.de -- Arabisch-iranischer Aktivist erhängt: Seine Waffe war die Feder | |
| > Haschem Schabani setzte sich im Iran für die arabische Minderheit ein. | |
| > Nach einem erzwungenen Geständnis wurde er als Terrorist hingerichtet. | |
| Bild: Hashem Shebani, auch Shabaninejad genannt, beim erzwungenen Fernsehauftri… | |
| BERLIN taz | Für die iranische Justiz war er ein „Feind Gottes“. War – d… | |
| am 27. Januar wurde der Dichter und Menschenrechtsaktivist Haschem Schabani | |
| in einem Gefängnis an einem unbekannten Ort hingerichtet, wie erst jetzt | |
| bekannt wurde. Auch eine Kampagne von Amnesty International und ein Appell | |
| der Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi sowie zahlreicher meist | |
| iranischer Menschenrechtsorganisationen konnten dies nicht verhindern. | |
| Der 32-Jährige wurde in Ahwas in der Provinz Chousistan im Südwesten des | |
| Iran geboren, einer Region, in der viele Araber leben. Dies sollte sein | |
| Leben stark beeinflussen. An der Universität Ahwas studierte er arabische | |
| Literatur, Erziehungswissenschaften und Politik. Er arbeitete als Lehrer, | |
| zuletzt in der Stadt Ramshir, ebenfalls in Chousistan, wo er bis zu seiner | |
| Festnahme mit Frau und Kind lebte. | |
| Schabani setzte sich sehr für die Förderung arabischer Kultur im Iran ein. | |
| Zusammen mit vier Gleichgesinnten gründete er deshalb das Kulturzentrum | |
| Al-Hiwar (Dialog). Im Mai 2005 wurde das Zentrum verboten; zahlreiche | |
| Mitarbeiter wurden seither festgenommen. | |
| Im Februar 2011, am Vorabend des sechsten Jahrestages von arabischen | |
| Protesten in Ahwas, traf es auch Schabani und seine vier Mitstreiter im | |
| Rahmen mehrerer Razzien der Behörden gegen Angehörige der Minderheit. Am | |
| 13. Dezember 2011 wurde Schabani [1][zu einem Fernsehauftritt] gezwungen, | |
| in dem er „gestand“, Mitglied einer bewaffneten arabischen Gruppe namens | |
| Volksbewegung zu sein. In einem aus dem Gefängnis herausgeschmuggelten | |
| Kassiber widerrief er dies jedoch. Er habe die legitimen Rechte der | |
| arabischen Minderheit verteidigt, „das Recht auf freies Leben mit allen | |
| zivilen Rechten“, schrieb er. Dabei habe er aber niemals zur Waffe | |
| gegriffen, mit Ausnahme der Feder. | |
| Am 7. Juli 2012 verurteilte ein Revolutionsgericht die fünf Männer nicht | |
| nur als „Feinde Gottes“, sondern auch wegen der „Verbreitung von Korrupti… | |
| auf Erden“, Propaganda gegen die Islamische Republik sowie Unterminierung | |
| der nationalen Sicherheit zum Tode. Neben Schabani wurde am 27. Januar auch | |
| sein Mitstreiter Hadi Rashedi gehängt. | |
| 12 Feb 2014 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://youtu.be/RIEIgyeiS8Q | |
| ## AUTOREN | |
| Beate Seel | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Iran | |
| Todesstrafe | |
| Araber | |
| Schwerpunkt Iran | |
| IAEA | |
| Schwerpunkt Iran | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Social Media im Iran: Sündige soziale Netzwerke | |
| Die Regierung spicht sich gegen das Verbot von Whatsapp aus. Eine | |
| Zensurbehörde hatte die Sperrung erlassen. Sie richtet sich in ihrer | |
| Begründung gegen die USA und Israel. | |
| Urananreicherung im Iran: Ruhanis wölfisches Lächeln | |
| Am Dienstag beginnt eine neue Verhandlungsrunde über die iranische | |
| Atomproduktion. Es wird vorab kritisiert, dass der Iran profitiert, ohne | |
| etwas zu geben. | |
| Todesstrafe im Iran: Nochmalige Hinrichtung „nicht nötig“ | |
| Aus Sorge um Irans Image will der Justizminister einen Gefangenen | |
| verschonen. Er hatte jüngst seine Hinrichtung am Galgen überlebt. | |
| Todesurteil für iranischen Web-Entwickler: Iran hält am Todesurteil fest | |
| Der Blogger Saeed Malekpour soll hingerichtet werden, weil er | |
| pornografische Internetseiten verbreitet haben soll. Das entschied der | |
| oberste iranische Gerichtshof. | |
| Todesstrafe im Iran: Schon 346 Hinrichtungen in 2011 | |
| In der Islamischen Republik werden nach China die meisten Menschen | |
| hingerichtet. Das geschieht offiziell und im Geheimen, heißt es in einem | |
| UN-Bericht. |