Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kolumne Schwarz-Rot-Gold: Die Eiskunstanalysemeisterin
> Im Fernsehen gibt es viele olympische ExpertInnen. Doch nur die große
> Eisdiva Katarina Witt waltet meisterhaft ihres Amtes.
Bild: Hach, einfach hinreißend, oder?
Ihre Auftritte als Expertin auf dem Studio-Sofa der ARD waren hinreißend:
Endlich eine Person im Fernsehen, die nicht wie eine Schichtarbeiterin
wirkt, sondern wie eine Expertin mit Leidenschaft und Herz. Nicht genug,
dass die mittlerweile 48-jährige Katarina Witt noch immer aussieht, als
brächte ihr das Leben Freude.
Mehr noch wundert man sich, wie die Ikone der DDR es vollbringt, die
unbekümmerte Heiterkeit einer Mittzwanzigerin an den Tag zu legen, ohne
dabei affektiert zu wirken. In einem Moment glänzt sie mit seriösen
Analysen, im nächsten quietscht sie vergnügt auf und flirtet mit dem
Moderator, wer auch immer das gerade ist.
Vorgestern war es dann jedoch vorbei mit der guten Laune der Witt. Anlass
war der Goldtriumph der Russin Adelina Sotnikowa im Eiskunstlauffinale der
Frauen. Die zweifache Goldmedaillengewinnern Witt (Sarajevo 1984 und
Calgary 1988) hatte wie die meisten Experten die Koreanerin Yuna Kim als
Siegerin des Wettbewerbs gesehen.
Und zeigte sich „enttäuscht und sauer“ über die Entscheidung der
Punktrichter. Sie redete sich über das Fehlurteil des Kampfgerichts derart
in Rage, dass der Moderator sich veranlasst sah, ihr beruhigend die Hand
auf den Oberschenkel zu legen. Da war Witt sofort wieder fröhlich.
„Unterbrich mich, sag tschüß. Bis zum nächsten Mal auf der Couch“, scher…
Witt. Und als der Moderator ebenso scherzhaft nachhakte, ob man denn immer
nach Sotschi fahren müsse, um die große Eisdiva in ein ARD-Studio zu
bekommen, sagte Witt augenzwinkernd: „Als wärst du wegen mir nach Sotschi
gefahren.“ Sie war an diesem Abend einfach allem Eiskunstlaufnachwuchs
überlegen.
21 Feb 2014
## AUTOREN
Florian Zimmer-Amrhein
## TAGS
Sotschi 2014
Eiskunstlauf
ARD
Sotschi 2014
Sotschi 2014
Sotschi 2014
Sotschi 2014
## ARTIKEL ZUM THEMA
Sotschi 2014 – der 13. Abend: Warum kein Gold?
Katarina Witt ist über die Goldvergabe im Eiskunstlauf erbost. Die
Eishockeyspielerinnen aus den USA und Kanada liefern sich ein dramatisches
Finale.
Die erste Olympiawoche: Wie war ich?
Wladimir Putin hat die besten Winterspiele aller Zeiten versprochen. Das
Sotschi-Team der taz zieht eine Zwischenbilanz.
Sotschi 2014 – der siebte Abend: Großes Drama überall
Der Biathlon endete mit einem weißrussischen Triumph. Die deutschen Frauen
erlebten einen so rabenschwarzen Tag wie Neureuther und Friedrich.
Sotschi 2014 – Eiskunstlauf, Paar: Knacken sie die Nuss?
Das sächsische Eiskunstlaufpaar hat alles gewonnen – nur nicht Gold bei
Olympia. Das brauchen sie, um von den Deutschen endlich geliebt zu werden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.