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# taz.de -- Fußball-Bundesliga Sonntagsspiele: Streich wittert Verschwörung
> Freiburgs Coach Christian Streich erregt sich über die
> Schiedsrichter-Leistung bei der Niederlage seines Teams gegen den BVB.
> Mainz und Hertha trennen sich 1:1.
Bild: Christian Streich will es einfach nicht glauben
FREIBURG/MAINZ dpa | Nach dem Tiefschlag gegen Borussia Dortmund witterte
Christian Streich eine Verschwörung und schloss sogar persönliche
Konsequenzen nicht aus. Der Trainer sah sich und den SC Freiburg beim 0:1
(0:0) am Sonntag zum wiederholten Male von den Referees benachteiligt und
wollte sich diesmal nicht mehr zurückhalten. „Wenn einige Herren
persönliche Probleme mit mir haben, müssen sie mir das sagen“, zürnte
Streich. Irgendwann habe er „keine Lust mehr, das mit anschauen zu müssen.
Wenn es mit mir zu tun hat, sollen sie es sagen, dann muss es jemand
anderes machen.“
Vor allem eine Szene erregte den Fußballlehrer, der sich in der letzten
Zeit mit Schelte an Schiedsrichtern zurückgehalten hatte. In der 43. Minute
ließ Philipp Zulechner zunächst Nationalspieler Mats Hummels stehen, ehe er
vom zweiten Dortmunder Innenverteidiger Sokratis von den Beinen geholt
wurde. Der Grieche hatte dabei Glück, dass Schiedsrichter Peter Gagelmann
ihm nur die Gelbe Karte zeigte. Da Zulechner ansonsten frei auf das
Gäste-Tor zugelaufen wäre, hätte sich Sokratis auch über Rot nicht beklagen
können. „Was wir in dieser Saison alles erleben müssen“, meinte Streich,
Coach der abstiegsbedrohten Breisgauer, zu der umstrittenen Szene.
„Vielleicht liegt es an mir, dass wir so behandelt werden, wie wir
behandelt werden.“
Und Streich legte nach. „Das ist katastrophal, was da passiert“,
echauffierte er sich über die lange Liste angeblicher Fehlentscheidungen in
jüngster Zeit gegen sein Team. „Ich kann mir nur erklären, dass es eine
persönliche Geschichte ist, anders ist das nicht mehr erklärbar“, meinte
er. Es gehe einfach nicht, dass seine Mannschaft alle paar Wochen „dermaßen
bestraft“ werde.
Dank eines skurrilen Kunstschusses von Sebastian Kehl hatte Dortmund zuvor
seinen Höhenflug fortgesetzt. Der Vizemeister feierte mit dem 1:0 seinen
fünften Sieg in den vergangenen sechs Bundesligaspielen und untermauerte im
Kampf um die Champions-League-Qualifikation seine Position als erster
Verfolger des übermächtigen FC Bayern München. Die Breisgauer hingegen
verpassten in ihrer 500. Bundesligapartie den 100. Heimerfolg und schweben
als Vorletzter weiter in akuter Abstiegsgefahr.
„Wer solche Spiele gewinnt, wird Meister“, sagte Dortmunds Trainer Jürgen
Klopp. „Aber das geht ja nicht“, meinte der BVB-Coach mit Blick auf die
bereits enteilten Bayern. Ex-Nationalspieler Kehl sorgte vor 24 000
Zuschauern in der 58. Minute mit einer Bogenlampe über den etwas zu weit
vor seinem Tor stehenden Freiburger Torhüter Oliver Baumann für die
Entscheidung.
## Kampf um die Europa League-Plätze
Hertha BSC erkämpfte sich zum Abschluss des 24. Bundesliga-Spieltages bei
Mainz 05 ein 1:1 (1:0) – für Mainz war es der erste Punktverlust im eigenen
Stadion im Jahr 2014.
Ein kapitaler Fehler von Eric Maxim Choupo-Moting ermöglichte den Gästen am
Sonntag vor 29 760 Zuschauern zunächst die Führung durch das 15. Saisontor
von Adrian Ramos (51. Minute). Dann glich Choupo-Moting mit einem
verwandelten Foulelfmeter aus (65.) – Treffer Nummer acht in der laufenden
Spielzeit für den Mainzer Angreifer. Sami Allagui hatte zuvor den Mainzer
Verteidiger Joo-Ho Park nur mit Foul stoppen können. Im Kampf um einen
Platz in der Europa League liegen der Tabellensiebte Mainz (38 Punkte) und
der Neunte Hertha (36) weiter in Lauerposition.
Mainz-Coach Tuchel hatte in Choupo-Moting, Shinji Okazaki und überraschend
auch Shawn Parker gleich drei etatmäßig Stürmer in die Startelf beordert –
und das zeigte in der Coface Arena gleich die erhoffte Wirkung. Die Mainzer
erarbeiteten sich nicht nur die Spieldominanz, sondern auch die besseren
Tormöglichkeiten.
Nicolai Müller, der nach Gelb-Sperre als Offensivkraft zurückkehrte, köpfte
schon in der Anfangsphase am Berliner Tor vorbei (7.). Ein Kopfball des
Japaners Okazaki landete auf dem Tornetz (19.). Und eine Minute später
klärte Hertha-Torwart Thomas Kraft 30 Meter vor seinem Kasten mit vollem
Risiko gegen den durchgebrochenen Müller. „Das hat Kraft hervorragend
gemacht“, spendete sogar FSV-Sportdirektor Christian Heidel Lob.
Bei den wenigen Kontergelegenheiten der Berliner wirkte Allagui nicht
konsequent genug. Erst köpfte der Ex-Mainzer freistehend zu schwach (23.),
dann ließ er sich bei einem schnellen Gegenstoß zu weit abdrängen. Ohne die
verletzten Fabian Lustenberger und Tolga Cigerci fehlte den Gäste über
weite Strecken die ordnende Hand. Wie zuletzt beim Heim-0:0 gegen Freiburg
agierten Hertha offensiv zudem nicht entschlossen.
Nur der ehemalige Münchner Kraft verhinderte mit zwei tollen Reaktionen
gegen den 21 Jahre alten Parker einen Vorpausen-Rückstand der Hertha. Bei
der zweiten Chance traf den 25-jährigen Schlussmann ein Schuss von Parker
aus Nahdistanz im Gesicht. Nach kurzer Behandlung aber konnte der starke
Kraft, der nicht nur durch die gelbe Signalfarbe seines Trikots auffiel,
weitermachen.
Auch Krafts Mitspieler steigerten sich nach dem Wechsel und wurden belohnt.
Ein krasser Fehler von Choupo-Moting ermöglichte die Berliner Führung. Der
Kameruner verlor den Ball an den ins Hertha-Team zurückgekehrten Per
Skjelbred, der Ramos bediente. Der Kolumbianer wuchtete die Kugel mit
seiner ersten gefährlichen Aktion ins lange Eck. Das Elfmetertor von
Choupo-Moting brachte schließlich die gerechte Punkteteilung.
9 Mar 2014
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