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# taz.de -- Coming-out im US-Spitzensport: „Jetzt ist er frei“
> Er wollte nicht lügen oder sich drücken: Als erster bekannter
> US-College-Basketballer macht Derrick Gordon öffentlich, dass er schwul
> ist.
Bild: Gute Offensivaktion: Derrick Gordon, hier im Dezember in einem Spiel für…
Derrick Gordon von der University of Massachusetts hat sich als erster
College-Basketballer in den USA zu seiner Homosexualität bekannt. „Ich will
mich nicht mehr verstecken“, sagte der 22-Jährige dem Sportsender ESPN:
„Ich wollte nicht lügen oder mich drücken.“ Er habe die letzten Monate
abgewartet und sich gefragt, wann endlich ein College-Spieler sich outen
würde.
„Am Ende habe ich gesagt: Warum nicht ich?“ Seiner Familie, seinen Trainern
und den Mannschaftskollegen habe er bereits vor einigen Tagen von seiner
Homosexualität erzählt. Gordon nannte NBA-Profi Jason Collins als Vorbild,
der sich im vergangenen Jahr geoutet hatte. Auch Michael Sam habe ihn
inspiriert, ein American-Football-Spieler der Universität von Missouri, der
seine Homosexualität im Februar öffentlich machte.
Ebenfalls im Februar hatte der 35-jährige Collins bei den Brooklyn Nets
einen Vertrag unterschrieben und war damit zum ersten offen schwulen
Athleten in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga geworden. „Wären
sie nicht gewesen, hätte ich es nicht geschafft“, sagte Derrick Gordon.
„Dass ich damit jetzt herausgerückt bin, ist ein unbeschreibliches Gefühl,
ich könnte nicht glücklicher sein, ich fühle mich, als könnte ich fliegen.�…
Gordon hat in der abgelaufenen College-Saison 9,4 Punkte und 3,5 Rebounds
pro Spiel erzielt. Gordon ist damit viertbester Schütze seines Teams. In
der regulären Spielzeit waren die UMass Minutemen auf 24 Siege gekommen,
womit sie sich für das March-Madness-Finalturnier des
College-Sportverbandes NCAA qualifizierten. Dort verloren sie allerdings
gleich in der ersten Runde gegen Tennessee mit 67:86.
Gordon nutzte das frühe Aus, um sein Outing vorzubereiten. Zuerst sprach er
mit seiner Mutter darüber. Die heikle Aussprache wurde zum Rührstück, das
sich nun in fast jeder amerikanischen Zeitung findet. „Für zehn Sekunden
war ich wie eingefroren“, bekannte Gordons Mutter, „doch dann sagte ich
ihm, dass ich ihn liebe.“
Trotzdem habe sie das öffentliche Outing skeptisch gesehen wegen des
medialen Trubels, der dadurch zwangsläufig ausgelöst wird. Aber jetzt sei
sie froh, dass es so gekommen sei, „denn selbst wenn Derrick Basketball
gespielt hat, war er nicht der echte Derrick. Irgendwas hat immer gefehlt.
Aber jetzt ist er frei“, sagte Sandra Gordon.
10 Apr 2014
## AUTOREN
Markus Völker
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Schwul
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Homosexualität im Profisport
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