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# taz.de -- Sexuelle Gewalt in Indien: Vergewaltigung aus Rache
> Der Vergewaltiger ihrer Tochter kam zwar in den Knast, doch das reichte
> einer Inderin nicht: Sie stiftete ihren Ehemann an, die Gattin des Täters
> zu vergewaltigen.
Bild: Frauen während eines Protests gegen Vergewaltigungen im indischen Bombay
NEU DELHI dpa | Die Mutter eines vergewaltigten Mädchens in Indien soll mit
einer weiteren Vergewaltigung Rache genommen haben. Die Frau aus Barabanki
im nördlichen Bundesstaat Uttar Pradesh habe ihren Ehemann dazu
angestiftet, zusammen mit drei weiteren Männern die Ehefrau des Peinigers
ihrer Tochter zu missbrauchen, berichtete die Zeitung Asian Age am
Dienstag.
Die Mutter der Jugendlichen habe es ungerecht gefunden, dass der Täter nur
eine Gefängnisstrafe erhalten habe, sagte ein Polizist der Zeitung. Die
Vergeltungstat sollte dem Paar die gleichen traumatischen Erfahrungen
bringen wie ihr selbst. Die von den vier Männern vergewaltigte Frau wurde
laut dem Bericht am Sonntag am Straßenrand gefunden. Sie sei schwer
verletzt und liege im Krankenhaus.
Bei der Parlamentswahl, die sich über fünf Wochen erstreckt, spielen
Sexualverbrechen und die Stellung der Frau in Indien nur eine geringe Rolle
– trotz der Protestwelle, die vor einem Jahr durchs Land rollte. Und wenn
Vergewaltigungen doch diskutiert werden, dann meist nur, weil Politiker
sich zu kontroversen Aussagen hinreißen lassen.
„Jungs sind Jungs, sie machen Fehler“, sagte etwa Mulayam Singh Yadav.
Deswegen sollten sie doch nicht gleich an den Galgen geschickt werden,
führte der Chef der Samajwadi-Partei in der vergangenen Woche bei einer
Wahlkampfveranstaltung weiter aus. Und sein Parteikollege Abu Azmi,
Parteichef im Bundesstaat Maharahtra, erklärte dem Sender NDTV, jeglicher
Sex außerhalb der Ehe sollte mit dem Tod bestraft werden – ob freiwillig
oder erzwungen.
Seit einem Jahr droht Vergewaltigern in Indien die Todesstrafe, wenn sie
Wiederholungstäter sind oder das Opfer so stark verletzt wird, dass es
stirbt oder im Koma liegt. Dieses neue Gesetz war Anfang April erstmals
angewendet worden. Ein Gericht in Mumbai verurteilte drei Männer zu Tode,
weil sie eine Foto-Journalistin und eine Angestellte einer
Telefonvermittlung im Abstand weniger Wochen am gleichen Ort sexuell
missbraucht hatten.
Die schärferen Gesetze für Sexualtäter waren nach der Gruppenvergewaltigung
in einem Bus in Neu Delhi verabschiedet worden. Diese besonders brutale Tat
hatte zu zahlreichen Protesten gegen Frauengewalt geführt und eine Debatte
über die Sicherheit und Freiheit der Frauen in Indien losgetreten. Die
Täter waren wegen Mordes zum Tod verurteilt worden.
15 Apr 2014
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