Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Entführung in Nordnigeria: Polizei sucht nach 100 Schülerinnen
> Rund 100 junge Frauen wurden verschleppt, mutmaßlich von der
> Boko-Haram-Sekte. Die soll auch für den Bombenanschlag am Montag
> verantwortlich sein.
Bild: Frauen im Bundesstaat Borno, der von der Boko Haram immer wieder terroris…
ABUJA dpa | In Nordnigeria fahndet eine Suchmannschaft der Polizei mit
Hochdruck nach rund 100 vermutlich von militanten Islamisten entführten
Schülerinnen. Sicherheitsbeamte sagten am Mittwoch der Nachrichtenagentur
dpa, es gebe Hinweise aus der Bevölkerung, wo die Täter mit ihren Opfern
hingefahren sein könnten. „Wir haben einige sehr nützliche Infos bekommen.
Viele Leute sind besorgt, weil die Zahl solcher Verschleppungen immer mehr
zunimmt“, hieß es.
Bei den Angreifern soll es sich um Mitglieder der radikalislamischen Sekte
Boko Haram handeln. Sie waren am Montagabend in dem Dorf Chibok im
Bundesstaat Borno in eine Schule eingedrungen und hatten die
Dorfbevölkerung stundenlang terrorisiert. Später verschleppten sie
zahlreiche Mädchen auf Lastwagen. Einigen von ihnen gelang es, abzuspringen
und sich im umliegenden Busch zu verstecken. Polizeiangaben zufolge nahmen
die Täter aber über 100 Mädchen mit.
„Sieben Kinder aus meiner Familie werden vermisst, darunter meine eigenen
Töchter und die meines Bruders und meiner Schwester“, sagte ein Mann, der
anonym bleiben wollte, der Zeitung Vanguard. „Ich weiß nicht, ob sie
entführt wurden, oder ob sie unter denjenigen sind, die in den Busch
fliehen konnten.“
Auf das Konto der Islamisten, die im Norden Nigerias einen Gottesstaat
errichten wollen, sollen mehrere ähnliche Entführungen kommen. Manchmal
wurden auch verheiratete Frauen gekidnappt. Normalerweise wird kein
Lösegeld verlangt – vielmehr sähen die Extremisten die verschleppten
Mädchen als „Kriegsbeute“, erklärte ein Experte in Nigeria. Häufig würd…
sie als Sexsklavinnen missbraucht. Zeugen im nordwestlichen Bundestaat
Zamfara sagten, manchmal würden die Frauen später hochschwanger
zurückgebracht, damit sie ihre Kinder in ihren Dörfern bekommen könnten.
## Politiker fordern Grenzschließung
Die Islamisten sollen auch für den verheerenden Anschlag auf einen
Busbahnhof in der Hauptstadt Abuja verantwortlich sein. Dabei waren am
Montag vermutlich weit über 200 Menschen ums Leben gekommen, auch wenn die
Behörden offiziell von 71 Opfern sprechen. Zahlreiche Parlamentarier
forderten am Mittwoch, die Grenzen nach Kamerun und Niger zu schließen.
Aus den beiden Nachbarstaaten werden die Extremisten offenbar mit Waffen
versorgt. Bürger in grenznahen Dörfern hatten zuvor berichtet, manchmal
tauchten Helikopter in der Region auf. Sie würden über den Wäldern, in
denen sich die Boko-Haram-Mitglieder verstecken, Vorräte und Waffen
abwerfen.
Die islamische Sekte verübt seit Jahren schwere Anschläge vor allem im
Norden des Landes. Allein seit Jahresbeginn sollen 1.500 Menschen gestorben
sein. Oft sind Kirchen und Polizeieinrichtungen Ziel der Attacken. Der Name
der Gruppe bedeutet übersetzt so viel wie „westliche Erziehung ist
verboten“.
16 Apr 2014
## TAGS
Nigeria
Boko Haram
Islamismus
Schule
Entführung
Sekte
Nigeria
Nigeria
Nigeria
Nigeria
Nigeria
Nigeria
Nigeria
Nigeria
Nigeria
Nigeria
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kidnapping in Nigeria: Boko Haram führt die First Lady vor
Während die Islamisten sich zur Geiselnahme Hunderter Schulmädchen
bekennen, zweifelt die Präsidentengattin an, dass es überhaupt eine
Entführung gab.
Entführte Schülerinnen in Nigeria: Es fehlt noch jede Spur
Offenbar sind in Nigeria noch weit mehr Schülerinnen durch Boko Haram
entführt worden. Doch ganz genau weiß das wohl niemand.
Entführung durch Boko Haram in Nigeria: 51 Schülerinnen in Freiheit
Vor knapp einer Woche hat die radikalislamische Sekte Boko Haram in
Nordnigeria knapp 130 Mädchen entführt. 51 von ihnen ist mittlerweile die
Flucht geglückt.
Terror in Nigeria: Boko Haram bekennt sich
75 Menschen starben bei einem Anschlag in Abuja. Boko Haram hat sich nun
dazu bekannt. 14 von der Terrorgruppe verschleppte Schülerinnen sind wieder
frei.
Entführte Schülerinnen in Nigeria: Eltern widersprechen Militärangaben
Das nigerianische Militär will noch am Mittwoch fast alle entführten
Schülerinnen befreit haben. Gegenüber der BBC widersprechen jedoch
betroffene Eltern.
Nach dem Anschlag in Nigeria: Opferzahl wird auf 200 geschätzt
Nach der Bombenexplosion in Abuja gehen Medien von über 200 Toten aus. Auch
die Täter kamen um. Die Regierung ruft zu Blutspenden auf.
Kommentar Terroranschlag in Nigeria: Opfer zweiter Klasse
Der Anschlag in Abuja zeigt, dass sich der islamistische Terrorismus nicht
allein mit militärischen oder polizeilichen Mitteln bekämpfen lässt.
Anschlag in Nigeria: Bombenhorror an der Bushaltestelle
Mitten im Berufsverkehr explodiert die Bombe. Alles spricht für die
Islamisten von Boko Haram als Täter. Die werden ständig stärker. Die
Regierung ist hilflos.
Kommentar Nigeria: Zentralafrikas Schatten
Die Islamisten in Nigeria sind keine verrückte Sekte. Längst tritt Boko
Haram als organisierte Armee auf. Ihr Einfluss ist für die gesamte Region
gefährlich.
Massaker in Nigeria: Dutzende Schüler getötet
Angreifer haben in einer Schule in Nigeria 42 Menschen getötet, darunter
größtenteils Kinder. Bei den Tätern handelt es sich mutmaßlich um
islamistische Extremisten.
Islamisten in Nigeria: „Die Anschläge hören nicht auf“
Der Terror der islamistischen Untergrundbewegung Boko Haram nimmt kein
Ende. Gespräche sind schwer vorstellbar, sagt Sicherheitsexperte Istifanus
Zabadi.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.