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# taz.de -- Der sonntaz-Streit: Muss man Arbeit lieben?
> Manche Menschen leben, um zu arbeiten. Andere arbeiten, um zu leben. Wie
> wichtig ist es wirklich, dass der Beruf Spaß macht?
Bild: Würde niemals freiwillig arbeiten: Katze auf Chefsessel.
Mehr als die Hälfte unserer Lebenszeit sind wir berufstätig, über die
Hälfte unseres Wachzustands arbeiten wir. Doch wie ist es eigentlich um
unser Verhältnis zur Arbeit bestellt: Dient sie nur als Einkommensquelle
oder auch der Selbstverwirklichung?
Seit der Antike streiten in dieser Frage Philosophen, Soziologen und
Politiker. Für viele ist Arbeit mehr als nur Geldverdienen, nämlich
Lebensphilosophie und Selbstbestimmung. „Wenn Sie es träumen können, können
Sie es tun“, glaubte der Filmemacher Walt Disney, dessen Träume ihm zu
einem Multimilliarden-Business verhalfen.
Doch Träume allein bezahlen keine Miete, Essen oder Klopapier – und oftmals
wird man zu einer Arbeit gezwungen, die mit den eigenen Träumen nichts zu
tun hat. „Das Reich der Freiheit beginnt da, wo Arbeit aufhört“, meinte
Karl Marx. Der Philosoph betrachtete Geld als „das dem Menschen entfremdete
Wesen seiner Arbeit und seines Daseins“, und „dieses fremde Wesen
beherrscht ihn, und er betet es an“.
„Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem
Leben mehr zu arbeiten“, predigte vor tausenden Jahren Konfuzius. Seine
Weisheit klingt zeitlos – dabei wird schon im jugendlichen Alter von uns
verlangt, einen Beruf zu wählen und diesen schrittweise in den nächsten 40
Jahren zu verfolgen, wobei jede Abweichung als verdächtig beurteilt wird.
Bei Vorstellungsgesprächen ist die Frage nach Motivation und Erwartungen an
die Arbeitsstelle unvermeidbar und kann entscheidend für eine Einstellung
sein. Um die Zufriedenheit ihrer Angestellten zu erhöhen, organisieren
Arbeitgeber zahlreiche Veranstaltungen und geben viel Geld aus, da diese
als immanente Zutat der professionellen Erfolge und hohen Leistungen gilt.
Der neuen Gallup-Studie zufolge aber machen 67 Prozent der Beschäftigten
hierzulande nur noch so viel, wie dringend nötig ist, weitere 17 Prozent
haben innerlich bereits gekündigt – von wirklicher Motivation keine Spur.
Demgegenüber fühlen sich nur 16 Prozent ihrem Arbeitgeber tatsächlich
verbunden und sind auch bereit, sich für ihren Job einzusetzen.
Was meinen Sie: Muss man seine Arbeit lieben? Wo liegt die Grenze zwischen
privatem und beruflichem Leben? Und welche Opfer muss und kann man bringen?
Diskutieren Sie mit! Die sonntaz wählt unter den interessantesten
Kommentaren einige aus und veröffentlicht sie in der sonntaz vom 26./27.
April 2014. Der Kommentar sollte etwa 900 Zeichen umfassen und mit dem
Namen, Alter, einem Foto und der E-Mail-Adresse der Autorin oder des Autors
versehen sein. Schicken Sie gerne bis Mittwoch, 23. April, eine Mail an:
[email protected]
22 Apr 2014
## AUTOREN
Elena Savova
## TAGS
Streitfrage
Arbeit
Freizeit
Beruf
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