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# taz.de -- Der sonntaz-Streit: Darf man Machos wieder lieben?
> Starke Frauen wollen Männer, die zu ihrer Schwäche stehen. So soll
> Begehren in Zeiten der Emanzipation sein. Ist alles andere konservativ?
Bild: Ist jedes Spiel mit Rollen erlaubt, wenn es dem Begehren dient? Mel Gibso…
„Macho Machos bleiben in Mode. Macho Machos sterben net aus“, singt der
österreichische Liedermacher Rainhard Fendrich 1988 und landet damit auf
dem zweiten Platz der deutschen Charts. Statt einer Zustandsbeschreibung
ist „Macho Macho“ eher ein verzweifeltes Loblied auf eine aussterbende
Spezies, denn: „Machos haben viele Freunde verloren“, singt Fendrich.
Es sind die Achtziger Jahre, die Frauenbewegung kommt gerade im Mainstream
an und die Tage, in denen archaische Chauvinisten als erotisch gelten,
scheinen gezählt.
25 Jahre später sind sie offenbar wieder da. Bei einer Umfrage des
Partnerportals FriendScout 24 antworten auf die Frage „ Soll der Macho
aussterben?“ 78 Prozent der Single-Frauen zwischen 18 und 25 Jahren mit
Nein. Im Gegensatz zu den älteren Frauen. Bei den über 50-Jährigen würden
nur 49 Prozent den Macho vermissen.
Es passt zunächst nicht zu dem Bild des neuen Mannes, dass die emanzipierte
Gesellschaft auf ihren Feuilletonseiten diskutiert. Da sind auf der einen
Seite Frauen, die alles können, alles wollen und alles dürfen. Kinder und
Karriere. Hackenschuhe und Beinhaare. Sie suchen sich Männer, die auf dem
Nachhauseweg Windeln kaufen und anschließend das Abendessen kochen. Und die
sich nach dem Abwaschen die Fingernägel feilen.
## „Danke, emanzipiert sind wir selber“
Doch wenn in diesem Sommer die Verfilmung der Erfolgs-Triologie „Shades of
Grey“ in die Kinos kommt, werden wieder Millionen Menschen verfolgen, wie
es eine Frau genießt, der Dominanz eines Mannes zu verfallen. Und
vielleicht wird sich auch noch der letzte Mittdreißiger ohne
Gesichtsbehaarung einen Bart wachsen lassen. Es sind Zeichen eines
heimlichen Begehrens: Viele heterosexuelle Frauen träumen von einem starken
Mann.
Ist das ein schlimmer Rollback? Ein Zurückrutschen in anti-feministische
Weltbilder wie das der Ex-Frauenministerin Kristina Schröder, die ihrem
Buch „Danke, emanzipiert sind wir selber“ den Untertitel „Abschied vom
Diktat der Rollenbilder“ gab?
Oder ist der Macho als Lustobjekt so etwas wie die Krönung der
Emanzipation? Ein Spiel mit Rollen zwischen selbstbewussten Menschen?
Genauso ok wie Schläge beim Sado-Maso-Sex ok sind, wenn sich beide Partner
einvernehmlich auf die Rollenverteilung einigen und sie genießen?
Was meinen Sie: Darf man Machos wieder lieben?
Diskutieren Sie mit!
Die sonntaz wählt unter den interessantesten Kommentaren einige aus und
veröffentlicht sie in der sonntaz vom 3./4. Mai 2014. Der Kommentar sollte
etwa 900 Zeichen umfassen und mit dem Namen, Alter, einem Foto und der
E-Mail-Adresse der Autorin versehen sein. Kommentieren Sie oder schicken
Sie bis Mittwoch, 30. April, eine Mail an: [email protected]
29 Apr 2014
## AUTOREN
Elena Savova
## TAGS
Streitfrage
Frauen
Männer
Geschlechterrollen
Emanzipation
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