# taz.de -- RB Leipzig in der 2. Bundesliga: Nach oben? Na logo! | |
> Aufsteiger RB Leipzig einigt sich mit der Deutschen Fußball-Liga und darf | |
> in die Zweite Liga. Nur sein Logo muss der Klub ändern. | |
Bild: Darf aufsteigen: RB Leipzig | |
LEIPZIG taz | Noch vor einer Woche herrschte eisige Stimmung in der | |
Geschäftsstelle von RB Leipzig. Die Pressekonferenz vor dem letzten | |
Saisonspiel der bereits aufgestiegenen Mannschaft wurde vehement gestört – | |
von Geldgeber Dietrich Mateschitz. Am Morgen war ein Interview erschienen, | |
in dem der Mäzen unverhohlen mit Rückzug drohte, sollte der Verein keine | |
Lizenz für die Zweite Bundesliga erhalten. | |
Das schlug spürbar auf die Stimmung bei den noch von den | |
Aufstiegsfeierlichkeiten gezeichneten Leipzigern, die sich ihre | |
Abhängigkeit eingestehen mussten. „Ich mag nicht mehr über Lizenzen | |
sprechen“, sagte etwa der gewöhnlich sehr kommunikative Trainer Alexander | |
Zorniger und schob vergrämt nach, „ich hab keine Lust, mir zu viele | |
negative Gedanken über ein Thema zu machen, das am Ende eh gut ausgehen | |
wird“. | |
Zorniger sollte recht behalten. Seit Donnerstag steht fest, dass RB Leipzig | |
in der kommenden Saison in der Zweiten Bundesliga spielen darf. Die | |
Deutsche Fußball-Liga (DFL) musste das ambitionierte Projekt mit den | |
Marketing-Millionen durchwinken – wenn es sportlich gelingt, bis in die | |
Erste Liga. Das machten Vereinsvertreter in Begleitung von Rechtsanwalt | |
Christoph Schickhardt dem Lizenzierungsausschuss noch einmal klar. Denn | |
juristisch gab es keine wirkliche Handhabe gegen RB Leipzig. Auch das hatte | |
Zorniger schon eine Woche zuvor richtig erkannt: „Ich glaube, dass wir im | |
Kern die Bestimmungen erfüllen, die erfüllt werden müssen.“ | |
Im Kern. Damit beide Seiten ihr Gesicht wahren, verkündete die DFL | |
gönnerhaft den Kompromiss. In Zukunft wird RB Leipzig mit einem neuen, | |
firmenferneren Logo antreten und auch seine Führung vom Geldgeber | |
unabhängiger besetzen. Der Klub hat diese Bedingungen zwar noch nicht | |
gänzlich umgesetzt, sich aber dazu verpflichtet. In dieser | |
Absichtserklärung sah DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig „das Leitbild | |
eines offenen Vereins“ erfüllt. Dabei hatte schon der Deutsche Fußball-Bund | |
(DFB) beim Aufstieg von RB Leipzig in die Dritte Liga darauf verwiesen, | |
dass sich Leipzig bei der Lizenzierung „zur Umsetzung von aus Sicht des DFB | |
erforderlichen Satzungsänderungen verpflichtet hatte“. Bis heute ist das | |
noch nicht abschließend geschehen. | |
Die hohen Hürden für neue Mitglieder bei RB Leipzig wurden zunächst nicht | |
mehr thematisiert. Bislang soll es davon lediglich neun geben, die einen | |
Jahresbeitrag von 800 Euro bezahlen. Insofern stellt der Kompromiss | |
keinesfalls eine „Entmündigung“ dar, wie Mateschitz noch vor einer Woche | |
befürchtet hatte. | |
Im Nachhinein wirkt die Auseinandersetzung wie ein raffiniert inszenierter | |
Schaukampf, den Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vor | |
einem Jahr mit der höhnischen Bezeichnung „Rasenschach“ eröffnete und in | |
dem Mateschitz seine Kontrahenten nun Matt setzte: Nicht mehr über die | |
Regeln der DFL, sondern über den vorläufig verhinderten Aufsteiger wird | |
diskutiert, der nun die etablierten Vereine angreift. Sein Logo aber hätte | |
der Verein perspektivisch für den europäischen Wettbewerb ohnehin ändern | |
müssen. | |
16 May 2014 | |
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Unternehmensberater. |