| # taz.de -- Wahlbeteiligung Tempelhofer Feld: Europa profitiert vom Volksentsch… | |
| > Die Abstimmung über das Tempelhofer Feld sorgt in Berlin für eine | |
| > erheblich höhere Wahlbeteiligung. Schon am Nachmittag waren es rund 36 | |
| > Prozent. | |
| Bild: In den Wahllokalen rund um das Feld stieg die Wahlbeteiligung am stärkst… | |
| BERLIN taz | Wie Landeswahlleiterin Petra Michaelis-Merzbach am | |
| Sonntagnachmittag mitteilte, gaben bis 16 Uhr 36,2 Prozent der | |
| Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Fünf Jahre vorher waren es zum gleichen | |
| Zeitpunkt erst 25,1 Prozent. In den Wahlbezirken rund um das Tempelhofer | |
| Feld waren es sogar 44,5 Prozent. | |
| In Berlin zeichnete sich Steglitz-Zehlendorf als der Bezirk mit der | |
| höchsten Wahlbeteiligung ab – 44 Prozent der Wahlberechtigten gaben bis 16 | |
| Uhr ihre Stimme ab. Die gutbürgerlichen West-Bezirke liegen bei der | |
| Wahlbeteiligung regelmäßig vorne, während in Bezirken mit höheren Anteilen | |
| an Arbeitslosen die Wahlbeteiligung traditionell stark | |
| unterdurchschnittlich ist. | |
| So auch diesmal: Ganz hinten lag um 16 Uhr Marzahn-Hellersdorf mit 26,5 | |
| Prozent. Der Bezirk mit dem stärksten Anstieg der Wahlbeteiligung war | |
| Friedrichshain-Kreuzberg: Dort stieg die Beteiligung auf 41,1 Prozent – | |
| fünf Jahre vorher waren es zum gleichen Zeitpunkt noch 16,2 Prozentpunkte | |
| weniger gewesen. | |
| Auch in anderen Bundesländern stieg die Wahlbeteiligung an der Europawahl – | |
| durch Eurokrise und die höhere Personalisierung der Wahl durch die | |
| Spitzenkandidaten scheint die Wahl diesmal eine höhere Bedeutung zu haben | |
| als noch vor fünf Jahren. Aber in Berlin ist der Anstieg an der | |
| Wahlbeteiligung besonders hoch. | |
| Bundesweit stieg die um 14 Uhr gemessene Wahlbeteiligung von 20,2 auf 25,6 | |
| Prozent. In Hessen lag die Wahlbeteiligung bei der Europawahl um 14 Uhr | |
| diesmal bei 19,5 Prozent, während sie fünf Jahre vorher bei 16,6 Prozent | |
| lag. In Niedersachsen stieg die um 16.30 gemessene Wahlbeteiligung von 31,9 | |
| auf 40 Prozent. | |
| Schon | |
| Die höhere Wahlbeteiligung in Berlin zeichnete sich bereits am | |
| Sonntagmittag ab. Bis 12 Uhr hatten bereits 17,5 Prozent der | |
| Wahlberechtigten ihre Stimme in einem der 1.709 Wahllokale abgegeben, fünf | |
| Jahre zuvor waren es noch 10,2 Prozent gewesen. | |
| Mit besonderer Spannung wurde zum Redaktionsschluss der Ausgang des | |
| Volksentscheids über die künftige Nutzung des Tempelhofer Feldes erwartet. | |
| Zur Abstimmung standen zwei konkurrierende Gesetzentwürfe der | |
| Koalitionsfraktionen von SPD und CDU sowie der Bürgerinitiative „100 | |
| Prozent Tempelhof“. Für die Annahme eines der beiden Gesetzentwürfe müssen | |
| mindestens 622.785 Ja-Stimmen abgegeben werden. Nach der Landesverfassung | |
| ist ein Volksentscheid dann angenommen, wenn mindestens ein Viertel der | |
| Wahlberechtigten zustimmt. | |
| Die Berliner konnten zum fünften Mal über ein Volksentscheid abstimmen – | |
| und zum zweiten Mal über das Gelände des Flughafens Tempelhof. Im April | |
| 2008 stimmte eine Mehrheit dafür, dass der Flughafen als Flughafen erhalten | |
| bleiben soll. Eine Mehrheit war dafür, aber das Quorum von 25 Prozent der | |
| Wahlberechtigten wurde knapp verfehlt. | |
| Im April 2009 stimmte eine knappe Mehrheit von 51,4 Prozent der | |
| Abstimmenden gegen Religion als Wahlpflichtfach in den Schulen. Im Februar | |
| 2011 stimmten 665.713 Berliner für eine Veröffentlichung der Verträge zur | |
| Privatisierung der Wasserbetriebe. Es war der bislang einzige erfolgreiche | |
| Volksentscheid in Berlin. Im November 2013 scheiterte der Volksentscheid | |
| für eine Rekommunalisierung der Energieversorgung knapp am Quorum. (mit | |
| epd) | |
| 25 May 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Sebastian Heiser | |
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