Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- WM-Experte Kahn singt: Der Techno-Titan
> Im Internet ist ein Musikvideo mit Oliver Kahn aufgetaucht. Ein bizarres
> Ding, das einige Fragen aufwirft und vor allem eins ist: Blödelei.
Bild: Oliver Kahn in seiner eigentlichen Funktion als ZDF-Experte (hier mit Bé…
Oliver Kahn ist unter die Musiker gegangen. So zumindest suggeriert es ein
Musikvideo, das vor wenigen Tagen im Netz aufgetaucht ist. „[1][Bam Druck,
Reingemüllert!]“ heißt der aurale Hochgenuss, den „Oliver Kahn feat. Hefi
Woazn and the Fanorakel WM Studio Crew“ da präsentieren. Wieso macht Kahn
da mit? Was hat der mit Musik zu tun? Und wer um alles in der Welt ist
dieser „Hefi Woazn“? Gewiss ist nur eins: Das Video ist bizarr-bescheuert.
Die Musik: Mallorca-Blödel-Techno, für den man sich sogar in den Neunzigern
geschämt hätte. Optisch feiert der Clip die Anfänge des digitalen
Videoschnitts. Den Hintergrund bilden animierte Neonröhren, die
kaleidoskopisch ihre Farben und Muster ändern. Davor ist Oliver Kahn
reingeschnitten – mal zentral, mal am Bildrand, mal kopfüber. Manchmal sind
sogar fünf Kahns auf einmal im Bild. Mei, was nicht alles geht mit dieser
neuen Technik.
Zur Musik wirft der Torwarttitan permanent die Wörter „Bam“, „Druck“ o…
“reingemüllert“ ein, zetert „da ist das Ding“ und “geht doch“.
Zwischendurch schneidet er ein paar Grimassen, ein Fan ruft aus dem Off
noch ein paar O-Töne zur WM und fertig ist das Werk.
Lanciert wurde Video vom Online-Portal „[2][Fanorakel]“. Durch Fan-Votings,
Diskussionen und Zuschaltungen per Skype will die Seite Fußballanhängern
eine Stimme geben. Oliver Kahn bloggt dort regelmäßig und beantwortet
Fan-Fragen. Besonders hinreißend: In einem Interview moniert er Matthias
Sammers schlagerlastigen Musikgeschmack. So so.
Auf Anfrage der taz bestätigte Kahns Medienunternehmen die Echtheit des
Videos. Laut der [3][Titaneon Media AG] – zu der auch das Fanorakel gehört
– handle es sich dabei Ausschnitte eines Interviews, die in „Bam Druck,
Reingemüllert!“ verwurstet wurden. Kahn habe dazu sein OK gegeben, es müsse
ja nicht immer alles so ernst sein. Stimmt.
Das Video macht den dreifachen Welttorhüter, der sich für solch eine
Blödelei nicht zu schade ist, tatsächlich eher sympathisch. Bei Kahn hat
sich in den letzten Jahren ohnehin so etwas wie Gelassenheit eingestellt.
Und während sich andere Sportrentner wie Lothar Matthäus und Boris Becker
immer wieder unfreiwillig als Dschungelcamp-Kandidaten empfehlen, kann
Oliver Kahn offenbar auch mal über sich selbst lachen. Gut so.
26 Jun 2014
## LINKS
[1] http://youtu.be/eyX0IEUoCR4
[2] http://www.fanorakel.de/wm2014
[3] http://www.titaneon.de/
## AUTOREN
Josef Wirnshofer
## TAGS
WM 2014
Musikvideo
Fußball
Mallorca
WM 2014
Salvador da Bahia
WM 2014
Schwerpunkt Rassismus
WM 2014
## ARTIKEL ZUM THEMA
US-Trainer Jürgen Klinsmann: Mr Fantastic
Er ist ein Revolutionär. 2006 hat Jürgen Klinsmann den Fußball in
Deutschland umgekrempelt – nun macht er das Gleiche in den USA.
WM-Kolumne Ordem e Progresso: Barrierefreiheit für Schlandisten
Alles offen: Bei einer Besichtigungstour durchs Stadion in Salvador da
Bahia trifft man Zeitgenossen aus Deutschland – sogar in
Sicherheitsbereichen.
Kommentar Europäische Mannschaften: Hausgemachte Fehler
England, Italien und Spanien sind nach der Gruppenphase ausgeschieden. Das
sieht nach einer Krise im europäischen Fußball aus – ist es aber nicht.
Rassistische WM-Tweets: Hass von der virtuellen Tribüne
Das WM-Spiel Deutschland gegen Ghana war ein rauschendes Fußballfest.
Rassistische Kommentare bei Twitter trüben das Bild.
Fußballexperten bei ARD und ZDF: Wie Helmut Kohl und Heiner Geißler
Die WM-Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen: Gnadenlose
Begeisterung und fehlende Kompetenz. Und Scholl ist nicht besser als Kahn.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.