| # taz.de -- WM-Viertelfinale Argentinien – Belgien: Geheim ist raus, Favorit … | |
| > Argentinien kontrolliert gegen Belgien über neunzig Minuten das Spiel. | |
| > Die Albiceleste zieht dank eines Treffers von Gonzalo Higuaín ins | |
| > Viertelfinale ein. | |
| Bild: Mein Tor! Gonzalo Higuaín nach seinem Treffer zum 1:0 gegen Belgien. | |
| Die Startbedingungen: Das belgische Team will das erste Mal seit 1986 ins | |
| WM-Halbfinale einziehen. Torwart-Legende Jean Marie Pfaff, damals dabei, | |
| sagt gar: „Belgien kann den Titel holen und Weltmeister werden". Damals | |
| übrigens Weltmeister: Argentinien. Dessen Nationalheiligtum Maradona sagt: | |
| „Wir dürfen nicht nur der FC Messi sein“. | |
| Mit dem Spiel gegen Belgien entscheidet sich auch, ob der letzte | |
| verbliebene Weltstar im Turnier bleibt. Bei Argentinien fehlt | |
| Außenverteidiger Marcos Rojo, für ihn spielt Lucas Biglia. Belgiens Coach | |
| Marc Wilmots, bei Schalke einst zum „Kampfschwein“ ernannt, beginnt erneut | |
| mit Kevin Mirallas im Sturm. Romelu Lukaku, Torschütze im Achtelfinale | |
| gegen die USA, bleibt draußen. | |
| Das Spiel: Es sind erst sieben Minuten in Brasilia gespielt, da dreht sich | |
| Messi im zentralen Mittelfeld um die eigene Achse, schiebt den Ball weiter | |
| zu Angel di Maria, von da aus kommt er zu Gonzalo Higuaín, und der hält | |
| etwa vom Elfmeterpunkt direkt drauf - linkes unteres Eck, 1:0. Dank eines | |
| Schusses von Kevin de Bruyne wird einem erst nach einer Viertelstunde | |
| gewahr, dass auch Belgien mitspielt. | |
| Argentinien dominiert die erste Halbzeit überraschend deutlich, ohne aber | |
| zu brillieren. Die größte Chance zum 2:0 hat Messi fünf Minuten vor der | |
| Pause mit einem Freistoß von der Strafraumgrenze – drüber. Bis dato: sehr | |
| gutes Stellungsspiel und große Ballsicherheit bei Messi & Co. In der | |
| zweiten Hälfte hat Higuin nach einem Konter die Chance, die Führung | |
| auszubauen – er trifft nur die Latte. Marouane Fellaini köpft auf der | |
| Gegenseite drüber. Belgien wird nun deutlich sichtbarer, die Albiceleste | |
| steht nun sehr tief, mauert und kontert gar selbst. | |
| Am Ende kommt von den Hellblauen nicht mehr viel, während die Roten Teufel | |
| viel mit langen Flanken auf Fellaini und den eingewechselten Romelu Lukaku | |
| arbeiten. In der Nachspielzeit haben Messi hüben und Lukaku drüben noch | |
| große Chancen. Es bleibt beim 1:0. Während Argentinien seine Stärken – | |
| gemächlichen Ballbesitzfussball mit Spontanbeschleunigungen und einem Hang | |
| zum Verwaltungsfußball – voll ausspielt, kommt Belgiens gefürchtete | |
| Kontertaktik erst in der zweiten Hälfte ab und an zur Geltung – zu spät. | |
| Der Moment des Spiels: Messi – di Maria – Higuaín: Tor! | |
| Der Spieler des Spiels: Vielleicht mal nicht Messi! Gonzálo Higuaín schießt | |
| das Tor des Tages und hat in der zweiten Hälfte noch einen Lattenkracher zu | |
| bieten. | |
| Die Pfeife des Spiels: Ich habe vergessen zu tippen. Shit. Hätte noch von | |
| Platz 39 auf Platz 38 wertvollen Boden gutmachen können. | |
| Die Schlussfolgerung: Belgiens Siegeszug ist zu Ende, der Traum ist aus. | |
| Die Belgier haben zuletzt im Oktober 2011 ein Pflichtspiel verlieren. | |
| Argentinien steigert sich langsam, vor allem in der Defensivleistung. Nun | |
| könnte im Halbfinale das Duell mit Holland anstehen. | |
| Und sonst? Geheim ist raus, Favorit ist weiter. Jetzt ist nur noch der | |
| Ultrageheimfavorit Costa Rica im Rennen. | |
| 5 Jul 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Jens Uthoff | |
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