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# taz.de -- WM-Viertelfinale Niederlande - Costa Rica: Historische Halbfinals k…
> Auch wenn tapfere Costa Ricaner sich wehren, erreichen die Niederlande
> schließlich nach Elfmeterschießen das Halbfinale. Dort wartet
> Argentinien.
Bild: Hält alles, nur keine Elfmeter: Costa Ricas Keeper Keylor Navas.
Die Startbedingungen: „Bei gegnerischem Ballbesitz sind wir die vielleicht
beste Mannschaft der Welt“, hat der holländische Trainer [1][Louis van
Gaal] die Tage gesagt. Vielleicht stimmt das auch. Dumm nur, wenn man es
mit einem Gegner zu tun hat, der den Ball ebenfalls lieber dem Gegner
[2][überlässt]. Im Achtelfinale gegen [3][Griechenland] fühlte sich Costa
Rica streckenweise in der Pflicht, die Initiative zu übernehmen. Aber gegen
Holland? Nö.
Das Spiel: Die Holländer tun sich schwer mit einer gut organisierten
costa-ricanischen Mannschaft, die mit einer Fünferkette in der Abwehr und
einem ebenfalls defensiven Vierer-Mittelfeld davor spielt. Allerdings
zeigen die Costa-Ricaner einige Konzentrationsschwächen – vielleicht sind
sie ja doch nervös, jetzt, wo sie so weit gekommen sind. Zweimal eröffnen
sich so Chancen für Holland, stets hält der costa-ricanische Torwart Keylor
Navas glänzend – gegen Robin van Persie und den Nachschuss von Wesley
Sneijder (22. Minute) und gegen Depay (29.Minute).
Auch einen Freistoß von van Persie wehrt Navas mit einer tollen Parade ab
(39. Minute). Auf der anderen Seite passiert nach vorne so wie gut nichts.
Dafür funktioniert die costa-ricanische Abseitsfalle bestens. In der
zweiten Hälfte wird Costa Rica etwas gefährlicher und hat Pech, dass Joel
Campbell nach einem Foul von Stefan de Vrij keinen Elfmeter bekommt (61.
Minute) – vielleicht fällt der ansonsten unauffällige Stürmer auch zu
[4][robbenesk]. Mitte der zweiten Halbzeit ist Costa Rica stärker, vor
allem bei Attacken über die linke Seite mit Bryan Ruiz. Dann kommt wieder
Holland, kann jetzt sogar kontern und hat die größten Chancen der regulären
Spielzeit.
Einmal scheitert van Persie an Navas (84. Minute), ein andermal verpasst er
frei vorm Tor stehend eine Flanke von Sneijder. Dazu knallt Sneijder einen
Freistoß an den Pfosten (82. Minute). Und in der Nachspielzeit rettet
Yeltsin Tejada auf der Linie. Puh! In der Verlängerung geht's genau so
weiter. Arjen Robben versenkt einen unberechtigten Freistoß in die Mauer
(103. Minute), Navas hält, was ihm in die Quere kommt.
Holland stürmt inzwischen zu viert, die Costa-Ricaner verteidigten nur
noch. Aber das machen sie gut, allen voran Abwehrchef Giancarlo Gonzalez.
Die Höhepunkte: Sneijder schießt den Ball an die Latte (119. Minute). Kurz
davor scheitert Christian Bolanos aus nächster Nähe am holländischen
Torwart Jaspar Cillessen. Der wird kurz darauf ausgewechselt. Louis van
Gaal bringt fürs Elfmeterschießen Ersatztorwart Tim Krul.
Der Moment des Spiels: Krul hält den zweiten Elfmeter von Ruiz. Und den
fünften Strafstoß von Umana. Für Holland verwandeln van Persie, Robben,
Sneijder und Kuijt. Alle souverän. 4:3, fertig.
Der Spieler des Spiels: Navas. Der Mann hält alles, nur keinen Elfmeter.
Oder nein, der Preis geht an die ganze Mannschaft, inklusive Trainer Jorge
Pinto. Oder gleich an ganz Costa Rica. Weil dieses Team gezeigt hat, warum
Fußball ein so wunderbares Spiel ist.
Die Pfeife des Spiels: Keiner. Wer will an so einem Abend kleinlich
herumnörgeln?
Die Schlussfolgerung: Deutschland, Brasilien, Argentinien und Holland
stehen im Halbfinale. So Kinder, jetzt geht mal brav ins Bett und lasst die
Erwachsenen unter sich.
Und sonst? Ein geiles Spiel. Und egal, wer den Titel holt, der eigentliche,
heimliche, herzensmäßige Weltmeister heißt spätestens nach diesem Spiel
Costa Rica.
6 Jul 2014
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## AUTOREN
Deniz Yücel
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