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# taz.de -- Enttäuschung im DFB-Pokal: Pleite trotz Rasenheizung
> Der Drittligist Holstein Kiel verliert mit 1:2 gegen den Zweitligisten
> 1860 München. In einer knappen Partie entschied ein Doppelpack des
> Münchners Rubin Okotie.
Bild: Die Kieler hatten die Münchener lange Zeit im Griff: Hier kämpfen Münc…
KIEL taz | Als am Sonntag um 16:22 Uhr der Schlusspfiff ertönte, kehrte für
einen Moment erst einmal Ruhe ein. Die Spieler der KSV Holstein Kiel sanken
zu Boden, tief enttäuscht darüber, dass sie eine große Chance verpasst
haben: Mit 1:2 (1:0) gegen den Zweitligaclub TSV 1860 München ging das
Unternehmen „Überraschung im DFB Pokal“ vor 8.408 Zuschauern im
Holsteinstadion daneben.
„Es war eine tolle Leistung meines Teams, für die man sich leider nichts
kaufen kann. Die Enttäuschung ist total groß. Wir werden noch ein wenig
trauern, und dann geht es in der dritten Liga weiter“, sagte
Holstein-Trainer Karsten Neitzel.
Die „Störche“ präsentierten sich vom Anpfiff weg als erfrischend stürmis…
„Wir haben losgelegt wie die Feuerwehr“, befand Neitzel. Es war, als
wollten sie ihren psychologischen Vorteil sofort in etwas Zählbares
ummünzen. Immerhin hatten sie mit vier Punkten aus den ersten drei
Drittligapartien, unter anderem einem 2:0 gegen Hansa Rostock, einen guten
Start in die Saison hingelegt. Dagegen belegen die Münchner „Löwen“ mit
zwei Niederlagen aus den ersten beiden Partien in der Tabelle der zweiten
Liga den vorletzten Rang. Tabellarisch betrachtet lag also nicht soviel
zwischen den Clubs.
Und genauso sah es auf dem Spielfeld auch aus: Nach zwei Minuten hatten die
Kieler die erste gute Gelegenheit zur Führung. Der vielversprechende
Offensivzugang Saliou Sané scheiterte aber noch am Gästekeeper Stefan
Ortega.
Fünf Minuten später durften die Zuschauer dann feiern: Mikkel Vendelbo
spielte den Ball herrlich in die Tiefe und Tim Siedschlag hob ihn über
Ortega hinweg zum 1:0 ins Tor (7.). Holstein war im weiteren Verlauf der
ersten Halbzeit dem zweiten Tor näher als München dem Ausgleich.
“Wir wollen Euch kämpfen sehen“, schallte es zum Beginn der zweiten
Halbzeit aus dem Gästeblock. Doch Holstein hatte die „Löwen“ weiter gut im
Griff. Pech hatten die Kieler in der 57. Minute, als Siedschlags Schuss die
Torlatte touchierte: „Das zweite Tor hat gefehlt“, sagte Trainer Neitzel
nachher.
Statt eines möglichen 2:0 hieß es wenig später 1:1: Der Münchener Okotie
erzielte per Kopf den Ausgleich (65.). Und es kam noch schlimmer für die
Kieler, die so gut begonnen hatten: In der 80. Minute entschied
Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) auf Strafstoß für 1860. Patrick
Herrman hatte Rubin Okotie zu Fall gebracht. Oktotie traf selbst zum 1:2 (
81.).
Die letzte gute Chance zum Ausgleich für die Störche besaß nach einem
Eckball der aufgerückte Torwart Kenneth Kronholm. Dessen Kopfball verfehlte
knapp das Tor.
“Letztlich hat 1860 München das Spiel mit seiner großen individuellen
Klasse entschieden“, urteilte Neitzel. Die Kieler hatten von einer
Wiederholung jenes Pokalmärchens geträumt, das vor exakt drei Jahren seinen
Anfang nahm: In der Saison 2011/12 warfen die „Störche“ als Viertligaclub
zunächst vor heimischer Kulisse die damals zwei Klassen höher spielenden
Vereine FC Energie Cottbus und den MSV Duisburg aus dem Wettbewerb. Im
Achtelfinale wurde dann auch noch der Erstligaverein FSV Mainz 05
rausgekickt. Erst im Viertelfinale gegen Borussia Dortmund, dem späterem
Pokalsieger, war es vorbei mit dem Höhenflug der „Störche“.
Der Erfolg damals hatte einen ganz reellen Nutzwert: Holstein erzielte
solche Einnahmen aus der TV Vermarktung, dass das Spielfeld mit einer
Rasenheizung ausgestattet werden konnte. Weitere außerordentliche
Verbesserungen der Stadioninfrastruktur wird es nach dem kurzem Gastspiel
im DFB Pokal nicht geben.
Mitarbeit: Oliver Milz
17 Aug 2014
## AUTOREN
Christian Görtzen
## TAGS
Fußball
Fußball
DFB-Pokal
FC Hansa Rostock
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