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# taz.de -- Ebola-Verdacht in Berlin: Es ist "nur" Malaria
> Eine 30-Jährige, die am Dienstag in einem Jobcenter in Pankow über hohes
> Fieber klagte, hat Malaria. Der erste Ebola-Verdacht in Berlin hat sich
> damit nicht bestätigt.
Bild: Ein Arzt gestern beim Einsatz im Jobcenter in Pankow.
BERLIN (dpa) | Der Verdachtsfall auf Ebola in Berlin hat sich nicht
bestätigt. Die betroffene 30-jährige Patientin ist stattdessen an Malaria
erkrankt, wie das Universitätskrankenhaus Charité nach stundenlanger
Anspannung am Dienstagabend mitteilte. Die Frau hatte am Vormittag in einem
Berliner Jobcenter über hohes Fieber geklagt. Die Behörde rief den Notarzt,
weil sich die Frau eine Woche zuvor in Nigeria aufgehalten hatte. In
Westafrika gibt es seit April den bisher größten bekannten Ebola-Ausbruch
mit mehr als 1200 Toten. Ein Symptom für Ebola ist hohes Fieber.
Nach Angaben der Charité verliefen alle Tests zum Nachweis auf Ebola
negativ. Die Diagnose laute nun auf Malaria-Infektion. "Der Patientin geht
es den Umständen entsprechend gut", erklärte der Direktor der Medizinischen
Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Charité, Norbert
Suttorp, in einer Mitteilung. Eine Therapie sei eingeleitet.
Die 30-Jährige war nach dem Notruf des Jobcenters zuerst in einem
Notarztwagen isoliert und später zur Untersuchung in die
Infektionsabteilung des Virchow-Klinikums gebracht worden. Die Polizei
riegelte danach die Zufahrten zu der Klinik ab, auf dem Gelände
patrouillierte ein Sicherheitsdienst.
Wegen des Ebola-Verdachts wurden auch sechs Menschen, die mit der Patientin
Kontakt hatten, vorsichtshalber ins Krankenhaus gebracht. Es geht darum,
möglichen Ansteckungen vorzubeugen. Alle anderen Besucher der Jobcenters,
die zunächst im Haus bleiben mussten, durften das Gebäude nach rund zwei
Stunden wieder verlassen, berichtete ein Feuerwehrsprecher.
In Deutschland hat sich bisher kein Verdachtsfall auf Ebola bestätigt. Mit
Notfallplänen für Seuchenalarm halten sich die deutschen Behörden gut für
den Ernstfall gerüstet. Auch an der Charité gibt es eine Isolierstation, in
der Ärzte Ebola-Patienten in Schutzanzügen behandeln können.
Die Berliner Feuerwehr habe den Einsatz bei Ebola-Verdachtfällen seit
Beginn der Epidemie in Westafrika geübt, sagte ein leitender Notarzt am
Dienstag. Die Information Fieber in Kombination mit Afrika reiche im Moment
schon für einen Einsatz aus. "Das ist dann aber erst der Verdacht auf einen
Verdachtsfall", sagte ein leitender Notarzt.
Erste Anzeichen für Ebola sind hohes Fieber und Kreislaufprobleme ähnlich
wie bei einer Grippe oder bei Tropenkrankheiten wie Malaria. Ebola ist aber
weit weniger ansteckend als Grippe und kann nur durch den Kontakt mit den
Körperflüssigkeiten eines Infizierten, die in Wunden oder Schleimhäute
gelangen, übertragen werden.
20 Aug 2014
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