# taz.de -- Ebola-Epidemie in Westafrika: Ausgangssperre in Liberia | |
> In Liberia gilt ab Mittwochabend ein nächtliches Ausgangsverbot. Zudem | |
> wurde ein Armenviertel in der Hauptstadt unter Quarantäne gestellt. | |
Bild: Insgesamt starben laut der WHO bis zum 16. August in Liberia 466 Menschen… | |
BERLIN/MONROVIA/KANO dpa | Angesichts der ausufernden Ebola-Epidemie hat | |
die Regierung von Liberia eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Wie das | |
staatliche Radio am Mittwoch berichtete, soll das Verbot von 21 Uhr abends | |
bis 6 Uhr morgens gelten. Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf reagiert damit | |
auf Berichte über nachts auf den Straßen abgeladene Leichen, da die | |
Behörden mit dem Abholen der Toten nicht mehr nachkämen. | |
Johnson-Sirleaf stellte in der Hauptstadt Monrovia auch das Armenviertel | |
West Point mit 75.000 Einwohnern unter Quarantäne. Dort waren am | |
vergangenen Wochenende viele Ebola-Patienten aus einer Isolierstation | |
geflohen, bis Dienstag waren sie wieder gefunden und in einer medizinischen | |
Einrichtung untergebracht. | |
Insgesamt wurden laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis zum 16. | |
August in Liberia 834 bestätigte oder Verdachtsfälle gemeldet, 466 Menschen | |
starben an Ebola. In Nigeria stieg die Zahl der Ebola-Toten auf fünf, | |
meldete die nigerianische Zeitung [1][Vanguard] am Mittwoch. Die Ärztin | |
Ameyo Stella Adadevoh hatte sich nach Angaben von Gesundheitsminister | |
Onyebuchi Chukwu angesteckt, als sie einen Berater der liberianischen | |
Regierung behandelt hatte. Dieser war Ende Juli in die nigerianische | |
Metropole Lagos gereist und am Flughafen zusammengebrochen. | |
Nach Angaben der WHO gab es in Nigeria am 16. August 15 bestätigte | |
Ebola-Fälle. Knapp 200 Menschen stehen dort unter Beobachtung. In | |
Westafrika gibt es demnach 2.240 bestätigte und Verdachtsfälle sowie 1229 | |
Todesopfer. Angesichts der dramatischen Lage in den Ebola-Gebieten | |
Westafrikas denkt Deutschland über weitere Hilfe nach. Aktuell erstelle die | |
Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Übersicht, welche Gegenstände und | |
welches Personal benötigt werde, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen | |
Amtes am Mittwoch auf Anfrage. | |
„Auf dieser Basis wird die Bundesregierung weitere Hilfen prüfen“, fügte | |
sie hinzu. Bisher hat Deutschland die internationalen Hilfsbemühungen mit | |
2,4 Millionen Euro unterstützt. Der Krisenstab der Bundesregierung hatte | |
vor einer Woche alle Deutschen aufgefordert, Guinea, Sierra Leone und | |
Liberia zu verlassen. | |
Dieser Aufruf gilt allerdings nicht für Mediziner und humanitäre Helfer, | |
die vor Ort dringend benötigt werden. Die meisten deutschen Staatsbürger | |
dürften dem Ausreiseaufruf gefolgt sein. Die Versorgungslage ist derzeit | |
vor allem in den Quarantänegebieten schwierig. | |
20 Aug 2014 | |
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[1] http://www.vanguardngr.com/2014/08/brave-doctor-adadevoh-loses-ebola-battle/ | |
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